Wenn eine neu zugewanderte Schülerin oder ein neu zugewanderter Schüler in das deutsche schulische Regelsystem übergeht, ist vieles neu: die Lehrkraft, die Klassenkameradinnen und -kameraden, die Fächer, Stundenpläne und sogar die Lehrmethoden; ganz abgesehen von der Sprache, die einige der neu zugewanderten Kinder und Jugendlichen erst seit kurzer Zeit lernen. Das ist eine Herausforderung, auch für Eltern und für die Lehrerinnen und Lehrer, die die Kinder unterrichten.
Der Übergang von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen ins Regelsystem ist Thema einer neuen BiSS-Publikation, die jetzt erschienen ist. Sie enthält sechs Leitlinien für alle, die schulische Übergänge in der Praxis gestalten: Für Schulleitungen, Lehrkräfte und für Personen, die Konzepte für die Schulen entwickeln. Das Heft gibt außerdem einen Überblick über Maßnahmen, die die einzelnen Bundesländer für die Gestaltung des Übergangs anbieten und stellt beispielhaft an zwei Bundesländern vor, wie Lehrkräfte in Deutsch als Zweitsprache aus- und fortgebildet werden.
Die Publikation enthält außerdem einen Beitrag, in dem ein konkreter Fall geschildert wird. Am Beispiel eines Schülers aus Bulgarien werden die Herausforderungen und die unterschiedlichen Reaktionen der Lehrkräfte darauf ersichtlich gemacht: Während die einen sich viele Gedanken zur Vorbereitung des Schülers auf den Übergang machten, führten andere keine speziellen Maßnahmen durch und hofften, dass der Junge ohne spezielle Unterstützung zurechtkommen würde. Der Beitrag macht deutlich, warum es wichtig ist, diese Übergänge gut zu planen und worauf Lehrkräfte und Schulleitungen achten sollten, wenn sie Schülerinnen und Schüler in dieser Phase ihrer Bildungsbiografie begleiten.
Die Publikation wurde gemeinsam von den Mitgliedern der BiSS-Fachgruppe „Sprachliche Bildung für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche“ erstellt.
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