Bild: BiSS-Trägerkonsortium/Annette Etges

Idee und Ziele

BiSS-Transfer ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Länder. Ziel ist der wissenschaftsbasierte Transfer von Konzepten zur Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung in bis zu 2700 Schulen und Kitas bundesweit.

Warum BiSS-Transfer?

Sprachliche Kompetenzen sind eine grundlegende Voraussetzung für einen erfolgreichen Schulbesuch, ein gelingendes Berufsleben und die aktive Teilnahme an der Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, Kitas, Grundschulen und weiterführende Schulen bei der sprachlichen Bildung von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte müssen für diese Aufgabe aus- und fortgebildet werden.

In der Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS, 2013 bis 2019) haben mehr als 600 Schulen und Kitas mit Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Konzepte zur Sprachbildung erprobt und weiterentwickelt. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wurden qualifiziert, um Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte fortzubilden. An diese Ergebnisse und Netzwerke knüpft BiSS-Transfer an. Ziel ist es, sprachliche Bildung in bis zu 2700 Schulen und Kitas bundesweit zu implementieren.

Schwerpunkte

Inhaltliche Schwerpunkte setzt BiSS-Transfer bei den Themen Leseförderung, Schreibförderung, sprachsensibler Fachunterricht und Deutsch als Zweitsprache als Teil von Schul- und Unterrichtsentwicklung. Lese- und Schreibkompetenzen können mit regelmäßigen Trainings gefördert werden. Sprachbildung ist Aufgabe aller Fächer. Deshalb geht es in BiSS-Transfer auch darum, Fachunterricht so weiterzuentwickeln, dass er sprachsensibel ist, also die besonderen sprachlichen Anforderungen des Fachunterrichts bewusst macht und Schülerinnen und Schüler unterstützt, diese zu bewältigen. Außerdem möchte BiSS-Transfer dazu beitragen, die schulische Integration neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler zu verbessern, die Deutsch als Zweitsprache erwerben. Ein weiterer Schwerpunkt ist die sprachliche Förderung von Kindern am Übergang von der Kita in die Grundschule.

Wie funktioniert die Initiative?

Die Länder beteiligen sich mit lokalen Netzwerken (Verbünden) aus je zehn bis 30 Schulen an BiSS-Transfer. In einem Verbund arbeiten Lehrkräfte schulübergreifend zusammen, um ein Konzept zur Sprachbildung in den Schulen des Verbunds umzusetzen. Schulen, die bereits an BiSS beteiligt waren, geben dabei wichtige Impulse für die Arbeit. Geht es darum, Kinder am Übergang in die Grundschule sprachlich zu unterstützen, sind auch Kitas am Verbund beteiligt.

Universitäten und Hochschulen begleiten die Verbünde bei ihrer Arbeit. Damit trägt BiSS-Transfer dazu bei, Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis zu stärken. Weitere Partner der Verbünde sind u.a. die Landesinstitute und Qualitätseinrichtungen der Länder, die dafür sorgen, dass in BiSS-Transfer entwickelte Fortbildungskonzepte dauerhaft in die regulären Angebote der Lehrkräftefortbildung einfließen.

Unterstützungsangebote

Ein wissenschaftliches Trägerkonsortium stellt verschiedene Angebote bereit, um die Länder und Verbünde zu unterstützen:

  • Blended-Learning-Fortbildungen zur Qualifizierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften
  • eine Tool-Datenbank, in der nach wissenschaftlichen Kriterien mehr als 100 Tools zu Diagnostik, Förderung und Professionalisierung im Bereich Sprachbildung dokumentiert sind
  • kostenfreie Handreichungen und Broschüren, in denen Tools und Konzepte zur sprachlichen Bildung vorgestellt werden
  • Vernetzungsangebote, beispielsweise Jahrestagungen und thematische Fachgruppen, um ein bundesweites Netzwerk aus Wissenschaft und Praxis zu sprachlicher Bildung aufzubauen

Forschungsnetzwerk

Das Trägerkonsortium bildet gemeinsam mit Expertinnen und Experten weiterer Universitäten das Forschungsnetzwerk BiSS-Transfer. Es erforscht die Gelingensbedingungen beim Transfer von Maßnahmen sprachlicher Bildung in die Bildungspraxis.

Trägerkonsortium und Forschungsnetzwerk werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert; die Länder steuern personelle Ressourcen für die Koordination und Umsetzung der Verbünde bei.

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