Die BiSS-Tool-Datenbank ist ab jetzt vollständig öffentlich zugänglich. Alle 101 Tool-Dokumentationen, die in der Online-Datenbank verzeichnet sind, können ohne Passwortschutz auf der Website von BiSS-Transfer abgerufen werden. Das Angebot ist damit nicht mehr nur denjenigen vorbehalten, die sich an der Initiative beteiligen, sondern steht allen Interessierten zur Verfügung.
Der Begriff „Tool“ bezeichnet in BiSS-Transfer ein Instrument oder ein Konzept zur Diagnose oder Förderung von sprachlichen Kompetenzen oder zur Professionalisierung von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften. So finden sich beispielsweise Dokumentationen von Instrumenten zur Diagnose der Lesekompetenz in der Datenbank, etwa von „ELFE II“, einem Testverfahren für die Jahrgangsstufen eins bis sieben, oder von Förder-Tools wie dem „Lesenavigator“, der Kindern beim Lesen von Sachtexten helfen soll. Aufgenommen in die Datenbank wurden alle Tools, die im Rahmen der Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) in den Ländern eingesetzt wurden.
Die Datenbank richtet sich an Personen in der Bildungspraxis und -administration, die Konzepte zur sprachlichen Bildung in Kitas und Schulen planen und umsetzen. Mithilfe einer Such- und Filterfunktion können die Nutzerinnen und Nutzer der Datenbank sich gezielt bestimmte Tools anzeigen lassen. Für das Suchwort „Leseflüssigkeit“, die Bildungsetappe „Primarstufe“ und den Zweck „Diagnose“ werden zum Beispiel 13 Verfahren angezeigt. In den einzelnen Einträgen findet man detaillierte Informationen zu den Zielen und Zielgruppen eines Tools oder zu den benötigen finanziellen und personellen Ressourcen; außerdem gibt es Hinweise zur wissenschaftlichen Fundierung. Die Hinweise sollen zum einen dabei helfen, zu überprüfen, ob ein Tool zu den eigenen Zielen, Ressourcen und weiteren Ausgangsbedingungen passt, zum anderen sollen sie ein Bewusstsein dafür schaffen, dass sich die Tools in ihrer wissenschaftlichen Fundierung und damit in ihrer Qualität unterscheiden.
Darüber hinaus hat die Tool-Datenbank eine weitere Funktion: Sie soll dazu beitragen, dass in Schulen und Kitas vor allem qualitativ hochwertige Tools genutzt werden, also solche, die wissenschaftliche Gütekriterien erfüllen. Denn längst nicht alle Tools in der Datenbank sind nachweislich für das im Tool genannte Einsatzgebiet geeignet. Daher gibt es neben der reinen Such- und Filterfunktion auch die Möglichkeit, auf Tabellen zuzugreifen, die die Ergebnisse von Tool-Qualitätschecks enthalten. Die Tabellen erlauben eine schnelle Orientierung, ob ein Tool zu dem eigenen Vorhaben passen könnte. Anhand farblicher Markierungen können Nutzerinnen und Nutzer auf einen Blick sehen, ob Kriterien wie „Durchführbarkeit“, „Theoretische Fundierung“ und „Empirische Fundierung“ erfüllt, teilweise erfüllt oder nicht erfüllt sind. Aus den Tabellen heraus kann man dann wiederum auf die ausführliche Beschreibung eines Tools zugreifen. Durch diese Art des Zugriffs steht – anders als bei einer reinen Suche in der Datenbank – von vorneherein das Kriterium der Qualität im Fokus.
Die Tool-Datenbank und insbesondere die Qualitätschecks sind ein wichtiger Baustein für den Transfer wissenschaftlich fundierter Konzepte zur sprachlichen Bildung in die Praxis. Ein Redaktionsteam, das aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation besteht, hat die Datenbank von 2013 bis 2019 sukzessive aufgebaut und kümmert sich laufend um die Aktualisierung der Inhalte.