Wie gelingt es Lehrkräften, Kinder im Sachunterricht nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich zu fördern? Welche Form der Fortbildung benötigen sie, um dieses Ziel auch konsequent im Unterricht umzusetzen? Das waren die Fragestellungen des BiSS-Entwicklungsprojekts ProSach, das Wissenschaftlerinnen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt haben. ProSach steht für „Professionalisierungsmaßnahmen zur bedeutungsfokussierten Sprachförderung im Sachunterricht der Grundschule“, es ging also darum, Lehrkräfte für eine wirksame fachintegrierte sprachliche Bildung fortzubilden und zu untersuchen, ob sich dadurch ihr sprachförderliches Verhalten im Unterricht verändert und die Kinder in ihrer sprachlichen und fachlichen Entwicklung davon profitieren.
Im Rahmen eines Rundgesprächs, das Ende Oktober 2019 im Zentrum für Sprachbildung (ZeS) in Berlin stattfand, bilanzierten die Lehrkräfte gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen die Projektarbeit. Außerdem nahmen auch Vertreterinnen aus Fortbildungsinstituten und der Bildungsverwaltung an dem Gespräch teil, um die Frage zu diskutieren, wie die Ergebnisse aus ProSach in künftige Fortbildungsangebote für Lehrkräfte einfließen können.
Die Wissenschaftlerinnen des ProSach-Teams hatten von 2016 bis 2019 Grundschullehrkräfte aus Berlin und Hessen fortgebildet und sie bei der praktischen Erprobung sprachförderlicher Maßnahmen eng begleitet. Dabei setzten sie Hospitationen und Videocoachings ein und evaluierten anschließend die Wirkung dieser Maßnahmen auf die Lehrkräfte. Es zeigte sich, dass die fortgebildeten Lehrkräfte nicht nur ihre Kompetenzen und ihr Wissen im Bereich Sprachförderung deutlich verbesserten, sondern dies auch häufiger in ihrem Unterricht umsetzten als eine Kontrollgruppe, die nicht an der Professionalisierung zur Sprachförderung teilnahm.
Ein ausführlicher Bericht über das Rundgespräch steht als PDF-Datei zur Verfügung: