Das Verbundvorhaben zielte darauf ab, Maßnahmen zur sprachlichen Bildung von sogenannten Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern an Schulen der Sekundarstufe I zu untersuchen. Hierbei handelt es sich um Jugendliche, die im schulpflichtigen Alter nach Deutschland eingewandert sind und die meist über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse verfügen.
In die Evaluation waren 33 allgemeinbildende und 16 berufsbildende Schulen in sieben BiSS-Verbünden einbezogen. In einem ersten Schritt wurden die in der Praxis vorgefundenen strukturellen Lösungen in fünf Typen von Beschulungsmodellen zusammengefasst (Ahrenholz, Fuchs & Birnbaum 2016). Zugleich wurde die Sicht der Beteiligten auf diese unterschiedlichen Lösungen in Interviews, Fragebögen und Feedbackwerkstätten erfasst. Insgesamt zeigt sich, dass verschiedene Formen von Teilintegration von vielen befürwortet werden und auch die Verbindung von sprachlichem und fachlichem Lernen von allen Beteiligten im Allgemeinen stark befürwortet wird. Analysen von videographierten Unterrichtsstunden zeigen weiterhin, dass dies gelingen kann.
Die besondere Heterogenität dieser Schülergruppe wurde zudem durch einen schul- und sprachbiographischen Fragebogen bei ca. 1400 Schülerinnen und Schülern erfasst.
Zu den relevanten Faktoren für eine gelingende Beschulung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen gehören weiterhin finanzielle Ressourcen (z. B. für Doppelsteckung oder additive Sprachförderung nach dem Übergang in die Regelklasse), die Ausbildung und Vorkenntnisse der Lehrkräfte, die Einbindung der Seiteneinsteigenden in das Gesamtsystem Schule, spezifische strukturelle wie pädagogische Lösungen für die unterjährige Fluktuation, strukturelle wie individuelle Lösungen für den Übergang in die Regelklasse und additive Sprachförderung nach dem Übergang.
Für die weitere Arbeit mit neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern sind zudem der im Projekt entwickelte Beobachtungsbogen für sprachförderliche Unterrichtsinteraktion sowie das Logbuch zur Erfassung der Schreibtätigkeiten und die aus den Unterrichtsbeobachtungen erarbeitete Typologie von Schreibaufgaben interessant.
Weitere Informationen zum Projekt sowie Poster, PPT-Präsentationen, EVA-Sek-Arbeitspapiere und Publikationshinweise erhalten Sie auf der Webseite von EVA-Sek.
Projektleitung und Koordination des Verbundvorhabens:
Prof. Dr. Bernt Ahrenholz
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Philosophische Fakultät
Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien
Ernst-Abbe-Platz 8
07743 Jena
FKZ: 01JI1502A
Umfang: 427.937,49 EUR
Laufzeit: 01.02.2015–31.03.2018
Projektleitung: Prof. Dr. Julia Ricart Brede (ehemals: Europa-Universität Flensburg, nun: Universität Passau)
Universität Passau
Philosophische Fakultät
Lehrstuhl für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache
Dr. Hans-Kapfinger-Str. 12
94032 Passau
FKZ: 01JI1502B
Umfang: 227.622,20 EUR
Laufzeit: 01.02.2015–31.12.2017
Projektleitung: Prof. Dr. Udo Ohm
Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Postfach 10 01 31
33501 Bielefeld
FKZ: 01JI1502C
Umfang: 241.064,56 EUR
Laufzeit: 01.02.2015–30.06.2018
Prof. Dr. Bernt Ahrenholz
bernt.ahrenholz@uni-jena.de