Rund 300 Teilnehmende besuchten im Oktober den vierten Fachtag der BiSS-Akademie NRW. Zahlreiche Lehrkräfte, Schulleitungen, pädagogische Fachkräfte und weitere Interessierte folgten der Einladung des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Landesstelle Schulische Integration, um sich über Unterstützungsangebote zur Förderung der Lese- und Schreibfähigkeiten von Schülerinnen und Schüler aller Schulformen zu informieren. Im Fokus dabei standen in diesem Jahr die Themen „Alphabetisierung – Blended-Learning – Connecting“.
Der Fachtag zeigte in vielen Workshopangeboten, Marktständen und Gesprächsinseln, wie sprachliche Bildung im Schulalltag und unterstützende Netzwerkarbeit in etablierten Strukturen konkret aussehen kann. Denn bereits seit 2020 begleitet die BiSS-Akademie NRW interessierte Schulen im Bereich Sprachbildung und stellt Unterstützungsangebote in den Bereichen Sprachförderung, Lesediagnostik und -förderung, Sprachdiagnostik und Schreibförderung sowie sprachsensiblen (Fach-)Unterricht bereit.
Staatssekretär Dr. Urban Mauer würdigte vor Ort das neue Netzwerk „Alphabetisierung“ der Landesstelle Schulische Integration, das mit Beginn des Schuljahres 2024/25 ins Leben gerufen wurde. Hiermit möchte das Ministerium für Schule und Bildung NRW Schulen bei Bedarf mit klaren rechtlichen Rahmenbedingungen und konkreten Ansätzen für die Alphabetisierung neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler unterstützen.
Neues Blended-Learning-Angebot zur (Zweit-)Schriftvermittlung
Prof. Hans-Joachim Roth, Direktor des Mercator-Instituts in Köln und Mitglied des BiSS-Transfer-Trägerkonsortiums, hob in seinem Impulsvortrag die Bedeutung des BiSS-Blended-Learning-Angebots für die Fortbildung von Lehrkräften hervor. Dabei verwies er auf die neuen Blended-Learning-Einheiten des Forschungsnetzwerks BiSS-Transfer. Denn neben vielen anderen Kursen stehen auf der Fortbildungsplattform von BiSS-Transfer neueste Lerneinheiten zum Lesen, Schreiben und sprachbildenden Mathematikunterricht und jetzt ganz neu für eine erste Pilotphase auch ein Baustein zur (Zweit-)Schriftvermittlung bereit.
Die Grundlagen des Schrifterwerbs zu kennen, ist für Lehrkräfte von großem Vorteil, da die Kinder und Jugendlichen in ihren Klassen unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbringen. Manche haben beispielsweise noch nie zuvor eine Schule besucht. Für andere ist es der zweite Schrifterwerb, weil sie bereits ein anderes Schriftsystem erlernt haben. Wenn Lehrkräfte die unterschiedlichen Herausforderungen verstehen und typische Fallstricke kennen, erleichtert das den Umgang mit dieser Heterogenität. Der gemeinsame Blended-Learning-Stand der BiSS-Akademie NRW und des BiSS-Fortbildungsteams des Mercator-Instituts gab dabei konkrete Einblicke in die BL-Angebote, Materialien und weitere Unterstützungsangebote für die schulische Praxis.
Fachtag fördert das Netzwerken für die sprachliche Bildungsarbeit
Auch das Thema „Connecting“ stand im Mittelpunkt der Veranstaltung im Kölner KOMED. Rund 800 Schulen wirken bereits im Netzwerk der BiSS-Akademie NRW mit, um die Sprachförderung in den Schulen des Landes weiter voranzutreiben. Auf dem Fachtag im Oktober konnten sich bereits mitwirkende und interessierte Schulen ein Bild von der konkreten Arbeit in den Schultransfernetzwerken der BiSS-Akademie NRW machen. Viele Teilnehmende nutzten die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und miteinander zu vernetzen, um so wertvolle Erfahrungen zu teilen und gemeinsam die sprachliche Bildung von Kindern und Jugendlichen zu fördern.
Beitragsbild und Galeriebilder: Jason Rittmeyer/Bezirksregierung Arnsberg
