Kurzbeschreibung
Preis: 154,00 Euro
Die WLLP-R ist ein Test, der im Primarbereich zur Erfassung der Lesegeschwindigkeit von Grundschülern im Alter von sechs bis zehn Jahren eingesetzt werden kann. Er kann als Einzel- und als Gruppentest durchgeführt werden.
Qualitätscheck als Diagnostik-Tool:
(Für Erläuterungen mit der Maus auf die Zahlen und Punkte in der Tabelle zeigen.)
sehr empfehlenswert* | empfehlenswert* | weniger empfehlenswert*
*aus wissenschaftlicher Sicht
Bildungsetappe | Zielbereich | Altersgruppe | Durchführbarkeit | Theoretische Fundierung | Erfüllung der Gütekriterien |
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Primar | 11 | 6 bis 10 |
Das Verfahren entspricht den Minimalstandards. Da es sich um ein Testverfahren/Screening handelt, wird eine Anwendung nur durch diagnostisch geschultes Personal empfohlen.
Bitte beachten Sie den Hinweis am Ende der Beschreibung. |
Letzte inhaltliche Bearbeitung/Prüfung am: 27.08.2024
Ziel dieses Verfahrens ist es, die Lesegeschwindigkeit (Dekodiergeschwindigkeit) von sechs- bis zehnjährigen Grundschülern zu erfassen. Der Test ermöglicht neben einem einmaligen Screening auch eine längsschnittliche Erfassung des Leistungszuwachses über die Grundschuljahre hinweg. Das bedeutet, dass der gleiche Test zu mehreren Zeitpunkten, beispielsweise einmal pro Jahr, durchgeführt und die Ergebnisse über die Jahre hinweg verglichen werden können. Aus den Ergebnissen lassen sich Hinweise auf einen potenziellen Förderbedarf ableiten. Der Test kann in den Modulen P3 „Diagnose und Förderung der Leseflüssigkeit und ihrer Voraussetzungen“ und P4 „Diagnose und Förderung des Leseverständnisses“ eingesetzt werden.
Die WLLP-R ist ein Speed-Test, mit dem man in kurzer Zeit (Bearbeitungsdauer fünf Minuten) die Lesegeschwindigkeit und auch die Lesegenauigkeit von Grundschulkindern erfassen kann. Gemessen wird, wie viele Begriffe ein Kind in der vorgegebenen Zeit richtig bearbeitet. Wenn ein Kind viele Aufgaben bearbeitet, dabei aber sehr viele Fehler macht, deutet das auf ein ungenaues Lesen und eventuell auf Raten hin. Eine geringe Anzahl korrekt bearbeiteter Aufgaben lassen auf eine genaue, jedoch recht langsame Leseweise schließen. Eine Förderung kann gezielt an den jeweiligen Punkten ansetzen.
Die WLLP-R ist ab dem Zeitpunkt einsetzbar, an dem die Kinder alle Buchstaben des Alphabets kennen, also etwa ab dem Ende des ersten Schuljahres. Sie kann bis zum Ende des vierten Schuljahres angewendet werden. Normen liegen für deutschsprachige Kinder vor.
Die WLLP-R beinhaltet sieben (für die Klassen 1-3) bzw. neun (für die 4. Klasse) Blätter, auf denen jeweils 20 Begriffe stehen. Zu jedem Begriff gibt es vier Bilder zur Auswahl, von denen eines den Begriff darstellt. Die anderen Bilder zeigen Begriffe, die vom Wortbild dem zu lesenden Wort zwar ähneln, aber eine andere Bedeutung haben oder Wörter, die vom Wortbild her unähnlich sind, jedoch eine ähnliche Bedeutung haben (Beispiel: Das Wort heißt „Schüssel“, die Bilderalternativen sind: Schlüssel – Schloss – Schüssel – Tasse). Das Kind soll das passende Bild so schnell wie möglich ankreuzen. Insgesamt umfasst der Test für Schüler der Klassen 1-3 140 Bilder und für Schüler der 4. Klasse 180 Bilder. Nach einer Bearbeitungszeit von fünf Minuten wird der Test beendet. Der Test ist als Gruppentest mit Pseudoparallelformen A und B, die über die gleichen Begriffe, jedoch in unterschiedlicher Reihenfolge verfügen, einsetzbar.
Material: Zur Durchführung wird der WLLP-R-Test benötigt, bestehend aus: Manual, fünf Testheften Klasse 1-3/Form A, fünf Testheften Klasse 1-3/Form B, fünf Testheften Klasse 4/Form A, fünf Testheften Klasse 4/Form B, Schablonensatz Form A (neun Stück), Schablonensatz Form B (neun Stück) und Mappe.
Schulung: Die Einarbeitung ist recht einfach und schnell, eine Schulung ist nicht nötig.
Zugänglichkeit: Bestellbar bei der Hogrefe-Testzentrale (s. Links).
Kosten: 154,00 Euro.
Durchführungsdauer: 5 Minuten Bearbeitungszeit, mit Vorbereitung ca. 15 Minuten.
a) theoretische Fundierung
Mit der WLLP-R soll die Leseleistung erfasst werden. Repräsentiert und gemessen wird sie durch das Lesetempo, wohingegen das Leseverständnis nicht berücksichtigt wird. Begründet wird diese Entscheidung damit, dass gute oder normale Leser und Leserinnen den schwachen Lesern und Leserinnen vor allem beim Lesetempo überlegen sind, nicht aber bei der Lesegenauigkeit (Wimmer & Goswami, 1994, zitiert nach Schneider et al., 2011, S. 9). Ein höheres Lesetempo führt zu einem besseren Leseverständnis, da eine schnelle Worterkennung mehr Kapazitäten für das Begreifen des Gelesenen frei werden lässt (Lenhard & Artelt, 2009).
b) empirische Fundierung
Der Test wurde im Juni und Juli 2009 an insgesamt 2333 Schülern aus sieben Bundesländern normiert, wobei pro Jahrgangsstufe zwischen 571 und 607 Schüler getestet wurden. Die wissenschaftlichen Gütekriterien Objektivität*, Reliabilität und Validität sind erfüllt (*bei genauer Beachtung der Durchführungsanleitung). Schablonen unterstützen die schnelle und objektive Auswertung. Die Validität wurde einerseits als Augenscheinvalidität vorausgesetzt (mit der Annahme, dass aus den Ergebnissen auf nichts anderes als die Lesegeschwindigkeit geschlossen werden kann), zum anderen wurde überprüft, inwieweit die WLLP-R mit den Ergebnissen anderer Tests zur Erfassung von Leseschnelligkeit übereinstimmt, was zu überwiegend zufriedenstellenden Ergebnissen führte.
Leseflüssigkeit fördern
Alter: 6; 7; 8; 9; 10
Klassenstufe: 1; 2; 3; 4
Homepage der Hogrefe Testzentrale mit Bestellmöglichkeit:
https://www.testzentrale.de/shop/wuerzburger-leise-leseprobe-revision.html [27.08.2024]
Lenhard, W. & Artelt, C. (2009). Komponenten des Leseverständnisses. In W. Lenhard & W. Schneider (Hrsg.), Diagnostik und Förderung des Leseverständnisses. Tests und Trends, N.F. Band 7 (S.1-18). Göttingen: Hogrefe.
Rosebrock, C., Nix, D., Rieckmann, C. & Gold, A. (2011). Leseflüssigkeit fördern. Seelze: Kallmeyer.
Schneider, W., Blanke, I., Faust, V. & Küspert, P. (2011). WLLP-R Würzburger Leise-Leseprobe-Revision. Ein Gruppentest für die Grundschule. Göttingen: Hogrefe.
Hinweis: Die Verfahren (Tools), die Sie hier finden, werden in der Bund-Länder Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS) eingesetzt und wurden bislang aus wissenschaftlicher Sicht als empfehlenswert identifiziert. Aspekte der praktischen Anwendbarkeit werden in der Projektlaufzeit ergänzt. Verfahren mit einer grünen Kennzeichnung genügen wissenschaftlichen Minimalstandards. Verfahren mit einer gelben Kennzeichnung genügen überwiegend diesen Minimalstandards zeigen jedoch Optimierungsbedarfe, auf die in vorangestellten Anmerkungen hingewiesen wird. Bei den hier aufgeführten Verfahren handelt es sich keineswegs um eine erschöpfende Bewertung aller in BiSS verwendeten Verfahren oder gar sämtlicher verfügbarer Verfahren, sondern um einen VORLÄUFIGEN Stand, der diagnostische Tools berücksichtigt. Eine kriteriale Empfehlungsgrundlage für Förder-Tools wurde ebenfalls im Trägerkonsortium erarbeitet und ist in den Tabellen Qualitätscheck der Förderkonzepte und Förderinstrumente einsehbar. |
Letzte Änderung am: 11.09.2024