R-FIT 5-6+ Fehleridentifikationstest – Rechtschreibung für fünfte und sechste Klassen

Michael Schneider, Rebekka Martinez Méndez & Marcus Hasselhorn

DiagnoseSekundarstufe

Kurzbeschreibung

Preis: 88,00 Euro

Beim R-FIT 5-6 handelt es sich um ein Tool zur Erfassung der Rechtschreibkompetenz von Schülerinnen und Schülern der 5., 6. und ersten Hälfte der 7. Jahrgangsstufe, das insbesondere als Screeningverfahren geeignet ist. Die Einschätzung der allgemeinen Rechtschreibkompetenz erfolgt über die Messung der Fähigkeit zur Fehleridentifikation. Das Tool kann sowohl als Einzel- wie auch als Gruppentest angewandt werden.

Qualitätscheck als Diagnostik-Tool:
(Für Erläuterungen mit der Maus auf die Zahlen und Punkte in der Tabelle zeigen.)

grüner Punkt sehr empfehlenswert* | gelber Punkt empfehlenswert* | blauer Punkt weniger empfehlenswert*

*aus wissenschaftlicher Sicht

Bildungsetappe Zielbereich Altersgruppe Durchführbarkeit Theoretische Fundierung Erfüllung der Gütekriterien
Sekundar 20 10 bis 14 grüner Punkt grüner Punkt grüner Punkt
grüner Punkt Das Verfahren entspricht den Minimalstandards. Eine Anwendung als Gruppentest kann aufgrund der hohen Standardisierung durch Lehrkräfte erfolgen.


Letzte inhaltliche Bearbeitung/Prüfung am: 24.10.2024

Welches Ziel hat das Tool?

Der R-FIT 5-6+ ist ein Diagnostik-Tool. Sein Ziel ist die ökonomische Erfassung der Fähigkeit zur Fehleridentifikation, ein sehr ökonomischer Schätzer für die allgemeine Rechtschreibkompetenz. Die Durchführungsdauer beträgt inklusive Instruktion nur sieben Minuten. R-FIT 5-6+ kann mit Schülerinnen und Schülern ab der Mitte der fünften Klasse bis zur Mitte der siebten Klasse durchgeführt werden. Es handelt sich hierbei um ein Screeningverfahren.

Die Anwendung eignet sich für das Modul S2 „Lese- und Schreibstrategien im Verbund vermitteln“.

Für welches Vorhaben kann das Tool eingesetzt werden?

Der R-FIT 5-6+ dient der Erfassung der Fähigkeit zur Fehleridentifikation als Schätzer für die allgemeine Rechtschreibkompetenz von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7. Der R-FIT 5-6+ ermöglicht eine ökonomische erste Einschätzung der Rechtschreibleistung bei Verdacht auf Rechtschreibschwäche oder Lese-Rechtschreibstörung. Eine Anwendung dieses Tools kann also in Schulen und in Beratungs- und Diagnostikstellen erfolgen. Das Tool ist als Einzel- und Gruppentest durchführbar.

Mehrsprachigkeit wurde nicht explizit berücksichtigt.

Wie funktioniert das Tool?

Beim R-Fit 5-6+ handelt es sich um einen Fehleridentifikationstest. Der R-FIT 5-6+ ist ein Screeningverfahren, das in zwei Pseudoparallelformen verfügbar ist. Es liegt in Testversion A „Gute Nachrichten“ und B „Der Schulausflug“ vor. Beide Varianten setzen sich aus kurzen Texten mit einer Länge von jeweils 99 Wörtern zusammen, von denen 30 einen Rechtschreibfehler aufweisen. Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es, die Fehler zu finden und möglichst präzise anzustreichen. Es müssen keine Verbesserungen vorgenommen werden. Die fehlerbehafteten Testwörter der beiden Formen sind weitgehend identisch, lediglich Konjugationen oder Anfangsmorpheme unterscheiden sich. Die Rechtschreibfehler selbst sind identisch und die Texte enthalten weitgehend ähnliche orthografische Anforderungen.

Eine standardisierte Auswertung ist durch Schablonen gewährleistet. Der Testrohwert ergibt sich aus der Summe korrekter Markierungen abzüglich der Summe von falschen Markierungen und Bearbeitungsfehlern. Anhand der Tabellen im Manual lassen sich die Rohwerte in Prozentränge übertragen, um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Es existieren Normwerte für jeweils die letzten drei Monate vor Halbjahres- und Schuljahresende für die Klassenstufen 5 und 6 sowie für die letzten drei Monate vor Ende des ersten Halbjahres der Klassenstufe 7.

Grundsätzlich kann der R-FIT 5-6+ von Schülerinnen und Schülern in der Mitte der fünften Klasse bis Mitte der siebten Klasse durchgeführt werden. Das Tool kann als Einzel- wie auch als Gruppentest angewandt werden. Die Durchführungsdauer beträgt etwa acht Minuten inklusive Instruktion. Die reine Bearbeitungszeit beträgt fünf Minuten. Die Auswertung dauert pro Bogen ca. zwei Minuten.

Was wird benötigt, um das Tool umzusetzen?

Material: Test komplett bestehend aus: Manual, 15 Testbogen A, 15 Testbogen B, Schablonensatz und Mappe. Außerdem wird eine Stoppuhr, Bleistift und Radiergummi benötigt.

Schulung: Eine gesonderte Schulung ist nicht notwendig. Die Versuchsleiterinnen und Versuchsleiter sollten sich vorab mit den Materialien vertraut machen.

Zugänglichkeit: Der Test ist auf der Hogrefe-Website verfügbar unter https://www.testzentrale.de/shop/fehleridentifikationstest-rechtschreibung-fuer-fuenfte-und-sechste-klassen.html [24.10.2024]

Durchführungsdauer: Die Durchführungsdauer beträgt sieben Minuten inklusive Instruktion. Die Auswertungszeit pro Schülerin bzw. pro Schüler beträgt etwa zwei Minuten.

Kosten: Der Test komplett bestehend aus dem Manual, 10 Testbogen A, 10 Testbogen B, Schablonensatz und Mappe kostet 88,00 Euro. Das Manual ist einzeln erhältlich für 62,00 Euro. 25 Testbogen (A oder B) gibt es für 13,80 Euro. Ein Schablonensatz kostet 16,20 Euro.

Wie ist das Tool a) theoretisch b) empirisch fundiert?

a)       Theoretische Fundierung:

R-FIT 5-6 + dient zur ökonomischen Erfassung der Fähigkeit zur Fehleridentifikation. Die Autorinnen und Autoren definieren hierzu wie folgt: „Die Fähigkeit zur Fehleridentifikation entspricht der Vollständigkeit sowie der Qualität, mit der eine Person orthografische Falsch- und Korrekturdarbietungen in einem schriftlich dargebotenen Text mit Schreibfehlern erkennt“ (Schneider, Méndez und Hasselhorn, 2014). Das Autorenteam bezeichnet das Tool als einen sehr ökonomischen Schätzer für die allgemeine Rechtschreibkompetenz, da ein hoher korrelativer Zusammenhang zwischen der Fehleridentifikation und der Leistung in herkömmlichen Rechtschreibtests belegt ist. Orthografische Kompetenzen bilden die Basis für Rechtschreibung, Lesen und auch Textverständnis. Auch die Überarbeitung von fremden oder eigenen Texten ist hierbei eine wichtige Grundlage (Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, 2004a, S.11). Das Tool dient zur Überprüfung dieser Kompetenz.

Die Lehrpläne der Sekundarstufe I aller 16 Bundesländer und die zum Zeitpunkt der Testerstellung aktuellen Schulbücher für das Fach Deutsch wurden zur Konstruktion des R-FIT 5-6+ herangezogen. Die Wortauswahl für die Fehlertexte stammt aus Schulbüchern einschlägiger Verlage (Cornelsen, Schroedel, Klett, Buchner). Es wurden Wörter verschiedener orthografischer Kategorien ausgewählt wie zum Beispiel Dehnung und Schärfung oder Auslautverhärtung. Jedes Wort wurde hinsichtlich der darin vorkommenden Varianten von Rechtschreibfehlern und deren Vorkommenshäufigkeit analysiert. Wortübergreifend wurde jeweils eine Hauptfehlervariante für die orthografischen Kategorien identifiziert.

Insgesamt kann das Tool somit als theoretisch fundiert bewertet werden.

b)      Empirische Fundierung:

Die Normierungsstichprobe setzt sich aus über 12 000 Schülerinnen und Schülern aus fünf verschiedenen Bundesländern zusammen. Jeweils 1200 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulformen (Haupt- und Realschulen, Gymnasien sowie kooperative und integrierte Gesamtschulen) wurden pro Testversion, Klassenstufe und Messzeitpunkt getestet.

Die Objektivität ist durch die Standardisierung des Testes bei genauer Beachtung der Instruktionen gegeben. Eine Schablone garantiert eine zuverlässige Auswertungsobjektivität.

Hinsichtlich der Reliabilität erreicht der R-FIT 5-6+ gute Werte. Beide Parallelformen weisen eine hohe Interne Konsistenz mit Cronbachs alpha zwischen .89 und .91. Auch die Retest-Reliabilität ist als sehr gut zu bewerten (rtt = .86, Form A und rtt = .87, Form B). Die Paralleltest-Reliabilität liegt bei r = .91 (Abfolge AB) bzw. r = .82 (Abfolge BA).

Die Validität des R-FIT 5-6+ wurde über die konvergente Konstruktvalidität gezeigt. Die konvergente Konstruktvalidität ist durch hohe Korrelationen (r = .81 bis .83) mit der Gesamtleistung im Deutschen Rechtschreibtest für fünfte und sechste Klassen (DERET 5-6+) gegeben. Dies ist ebenfalls ein Beleg für die Kriteriumsvalidität. Die Konstruktion auf Basis der Bildungsstandards und der curricularen Anforderungen der Bundesländer bestätigen die inhaltliche Validität des Tools.

Insgesamt kann das Tool somit als empirisch fundiert gelten.

Alter: 10; 11; 12; 13; 14

Klassenstufe: 5; 6; 7

Links:

Bestellmöglichkeit:

https://www.testzentrale.de/shop/fehleridentifikationstest-rechtschreibung-fuer-fuenfte-und-sechste-klassen.html [24.10.2024]

Literaturhinweise

Schneider, M., Martinez Méndez, R., Hasselhorn, M. (2014). R-FIT 5-6+ Fehleridentifikationstest – Rechtschreibung für fünfte und sechste Klassen. Göttingen. Hogrefe.

Méndez, R., Schneider, M., Hasselhorn, M. (2015). Deutscher Rechtschreibtest für fünfte und sechste Klassen DERET 5-6+. Göttingen. Hogrefe.

Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (2004a) Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4).

Letzte Änderung am: 24.10.2024

Zur Werkzeugleiste springen