Reinhard Kargl unter Mitarbeit von Andrea Wendtner
Kurzbeschreibung
Preis: 156 Euro
Bei MORPHEUS-TB handelt es sich um eine dreiteilige Testbatterie zur Diagnostik der Rechtschreibung, die eine Überprüfung der Rechtschreibkompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 4. bis 7. Klasse ermöglicht. In diesem Tool wird die quantitative Rechtschreibdiagnostik durch die qualitative Analyse von zehn Fehlerschwerpunkten erweitert (Förderdiagnostischer Rechtschreibtest) sowie durch ein inhaltlich kompatibles Analyseraster für Fehlerschwerpunkte in freien Texten (Förderdiagnostische Rechtschreibfehleranalyse) und durch ein Screening der morphematischen Bewusstheit (Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit) ergänzt. Das Tool MORPHEUS-TB ist also dreiteilig aufgebaut und umfasst drei voneinander abgegrenzte Tests. Neben diesen Tests enthält das Manual der MORPHEUS-TB eine Förderplanung nach Absolvierung der Tests. Zur Anwendung eignet sie sich daher im Rahmen der Diagnose einer Rechtschreibschwäche sowie zur individuellen Förderplanung und deren Verlaufskontrolle.
Qualitätscheck als Diagnostik-Tool:
(Für Erläuterungen mit der Maus auf die Zahlen und Punkte in der Tabelle zeigen.)
sehr empfehlenswert* | empfehlenswert* | weniger empfehlenswert*
*aus wissenschaftlicher Sicht
Bildungsetappe | Zielbereich | Altersgruppe | Durchführbarkeit | Theoretische Fundierung | Erfüllung der Gütekriterien |
---|---|---|---|---|---|
Sekundar | 20 | 14 bis 17 |
Das Verfahren entspricht den Minimalstandards. Das Tool MORPHEUS-TB kann von Lehrkräften, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten angewandt werden. |
Letzte inhaltliche Bearbeitung/Prüfung am: 04.06.2024
Ziel des Tools MORPHEUS-TB ist eine wissenschaftlich fundierte Diagnostik der orthografischen und morphematischen Kompetenzen als Grundlage einer detaillierten Förderplanung. Das Manual des Tools enthält außerdem eine Anleitung zur detaillierten, individuell angepassten Förderplanung basierend auf den Testergebnissen. Auch eine Verlaufskontrolle der Förderung wird durch die MORPHEUS-TB ermöglicht.
Das Tool eignet es sich für den Einsatz in den Modulen P1 „Gezielte sprachliche Bildung in fachlichen und alltäglichen Kontexten“ und P2 „Intensive sprachstrukturelle Förderung“ des Primarbereichs sowie S2 „Lese- und Schreibstrategien im Verbund vermitteln“ und S3 „Selbstreguliertes Lesen und Schreiben“.
Das Tool MORPHEUS-TB dient der Diagnostik der orthografischen und morphematischen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen der 3./4. bis 9. Klassenstufe in allen gängigen Schulformen. Diese soll auch als Grundlage einer detaillierten Förderplanung dienen.
(1) Über den Teil Förderdiagnostischer Rechtschreibtest (FDRT) können Rechtschreibkompetenzen von Schülerinnen und Schülern quantitativ erhoben werden. Darüber hinaus ist eine genauere förderrelevante Diagnostik möglich durch die Analyse von folgenden zehn Fehlerkategorien: lautliche Fehler, harte/weiche Konsonanten, Doppelkonsonanten, Dehnung, S-Schreibung, Präfixe, Suffixe, Wortstamm ä, Doppelkonsonanten an der Morphemgrenze sowie Groß-/Kleinschreibung. Der FDRT besteht aus zwei Lückendiktaten (Form A, Form B), die entweder einzeln (A oder B) oder gemeinsam (A+B) durchgeführt werden können. Die Durchführung beider Formen (A+B) ermöglicht laut Autor eine genauere förderrelevante Auswertung und somit eine bessere diagnostische Grundlage für eine anschließende Förderplanung. Da der FDRT in zwei echten Parallelformen vorliegt, eignet er sich auch zur Verlaufskontrolle z.B. innerhalb von Fördermaßnahmen. Der FDRT ist für Kinder und Jugendliche ab dem Ende der 4. bis zum Anfang der 7. Schulstufe konzipiert. Die Durchführung von Form A oder B dauert zwischen 20 und 25 Minuten, beide Formen zusammen maximal 50 Minuten. Der FDRT kann als Gruppentest in der Klasse sowie als Einzeltest angewandt werden.
(2) Die Förderdiagnostische Rechtschreibfehleranalyse (FDRA) ist ein auf die Fehlerkategorien des FDRT abgestimmtes Analyseraster zur Kategorisierung von Fehlern aus freien Texten. Die Analyse förderrelevanter Fehlerkategorien des FDRT wird hierbei um die zwei Fehlerkategorien Zusammen-/Getrenntschreibung und wortübergreifende Fehler ergänzt. Die FDRA ist für Schülerinnen und Schüler der 3. bis 9. Klassenstufe konzipiert. Sie ermöglicht eine Vertiefung der förderrelevanten Diagnostik. Eine Durchführungsdauer ist nicht angegeben.
(3) Mit dem Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit (SMB) können die morphematischen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern ab dem Ende der 4. bis zum Anfang der 7. Schulstufe ermittelt werden. Die Durchführung beansprucht 20 Minuten.
Das Tool MORPHEUS-TB kann von Lehrkräften, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten angewandt werden. Es kann sowohl zur Erhebung der Rechtschreibkompetenzen wie auch zur Diagnostik von Lernstörungen im Bereich Rechtschreibung eingesetzt werden. Es ermöglicht außerdemeine individuelle Förderplanung nach Absolvierung der Tests sowie eine Verlaufskontrolle.
Mehrsprachigkeit wurde bei der Entwicklung des Tools nicht explizit berücksichtigt. Es existieren aber separate Normen für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache.
Das Tool MORPHEUS-TB besteht aus drei auch separat einsetzbaren Teilen: Dem Teil (1) Förderdiagnostischer Rechtschreibtest (FDRT), dem darauf abgestimmten Teil (2) Förderdiagnostische Rechtschreibfehleranalyse (FDRA) für freie Texte sowie einem Teil (3) Screening zur morphematischen Bewusstheit (SMB). Angewandt werden kann das Tool bei Schülerinnen und Schülern zwischen der 3./4. und 9. Jahrgangsstufe. Alle drei Teile der MORPHEUS-TB können sowohl mit einzelnen Kindern als auch in der Gruppe durchgeführt werden. Die Dauer der Durchführung der MORPHEUS-Testbatterie umfasst in etwa 45 Minuten, also eine Schulstunde. Hierbei benötigt die Durchführung des FDRT zwischen 20 und 25 Minuten, die des SMB etwa 20 Minuten. Die FDRA basiert auf einem freien Text. Für deren Durchführung und Auswertung ist keine konkrete Dauer angegeben.
(1) Der Teil Förderdiagnostischer Rechtschreibtest (FDRT) erhebt quantitativ die allgemeinen Rechtschreibkompetenzen. Darüber hinaus ermöglicht der FDRT auch eine qualitative Auswertung folgender zehn förderrelevanter Fehlerkategorien: Lautliche Fehler, schwierige Phonem-Graphem-Relationen (harte/weiche Konsonanten), Regelbereich/orthographische Marker (Doppelkonsonanten/tz/ck, S-Schreibung, Dehnung: h/ie), Wortbausteine/Morphematik (Präfixe: ver/vor, Wortstamm ä, Suffixe: er/en/igkeit/ieren, Doppelkonsonant an der Morphemgrenze) sowie Groß/Kleinschreibung. Der FDRT besteht aus Lückentexten, wobei den Kindern das fehlende Wort eines jeden Satzes diktiert wird. Eine Beispielaufgabe ist angegeben („Großvater _________ eine Geschichte.“ – erzählt). Er ist in Form A (31 Sätze) und B (33 Sätze) vorhanden, wobei es sich um Parallelformen handelt, die auch kombiniert als Langform (A + B) eingesetzt werden können. Die Durchführung der Langform hat laut den Autoren den Vorteil, dass sie den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler aufgrund der größeren Anzahl der Items am differenziertesten aufzeigen kann. Form A bietet hierbei mehr Items in den Fehlerkategorien S-Schreibung, Wortstamm ä, Doppelkonsonanten an der Morphemgrenze. Form B legt den Fokus mehr auf harte und weiche Konsonanten, in der Dehnung h/ie sowie in den Bereichen Präfixe, Suffixe und Doppelkonsonanten. Die Auswertung des Förderdiagnostischen Rechtschreibtests erfolgt, bei händischer Auswertung, über Auswertebögen, die die Rechtschreib-Gesamtleistung erfassen. Die Auswertung kann auch mithilfe des Auswertungsprogramms am PC erfolgen.
(2) Für die Förderdiagnostische Rechtschreibfehleranalyse (FDRA) werden die Fehlerkategorien aus dem FDRT um Zusammen-/Getrenntschreibung und um wortübergreifende Fehler erweitert. Es werden freie Übungsaufsätze der Schülerinnen und Schüler herangezogen, aus denen die Fehlwörter, also falsch geschriebene Wörter, genommen und anhand der zwölf vorgegebenen Kategorien analysiert werden. Hierfür wird für jede Falschschreibung die entsprechende Fehlerkategorie markiert. Für den Fall, dass ein Wort mehrere Fehlerstellen enthält, sind diese auch mehrfach zu werten. Die Auswertung der FDRA muss per Hand erfolgen und ist zeitlich nicht explizit festgelegt.
(3) Bei dem Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit (SMB) sollen die Schülerinnen und Schüler Pseudowörter in ihrer grammatischen Struktur so anpassen, dass sie die vorgegebenen Lückentexte korrekt ergänzen. Es gibt 18 Pseudowörter in 31 Aufgaben, die verändert werden müssen. Hintergrund ist, dass die Lösung der gestellten Aufgaben nur über das Erkennen morphematischer Regeln möglich ist, da die Wörter nicht mithilfe des lexikalischen Gedächtnisses erinnert werden können. Semantische Strategien sind also nicht ausschlaggebend. Pseudowörter charakterisieren sich dadurch, dass sie in der jeweiligen Sprache zwar nicht vorkommen, aber prinzipiell vorkommen könnten. Als Beispiel: „Georg kann gut bruben. Er ist ein guter _ (Lösung: Bruber). Er hat gut _ (Lösung: gebrubt/gebruben). Das war eine tolle _. (Lösung: Brubung/Bruberei...). Zur Auswertung des SMB können verschiedene Werte ermittelt werden. Zunächst ist ein Gesamtwert „Morphematische Bewusstheit“ errechenbar, indem die korrekt gebildeten Wörter aufsummiert werden. Außerdem kann zwischen der Derivation von Nomen und der von Adjektiven unterschieden werden. Gleiches gilt für folgende fünf Teilbereiche der Flexion: Pluralbildung von Nomen, Bildung des Präsens/Präteritums bei Verben, Bildung Partizip II bei Verben, Flexion trennbarer Verben, Steigerung von Adjektiven. Daraus ergeben sich genauere Hinweise zu Bereichen, die besondere Förderung benötigen. Es kann zur Auswertung auch ein PC-Auswertungsprogramm herangezogen werden.
Material: Die Testbatterie MORPHEUS-TB komplett besteht aus dem Manual inkl. Auswerteprogramm auf USB-Stick, je 10 Testhefte FDRT in Form A und Form B, je 10 Auswertungsbogen FDRT in Form A und Form B sowie Langform A+B, 20 Profilbogen FDRT, 10 Auswertungsbogen FDRA sowie 10 Testhefte SMB, 10 Auswertungsbogen SMB, 10 Profilbogen SMB und Mappe.
Schulung: Eine gesonderte Schulung ist für Fachkräfte nicht nötig. Jedoch sollten sich die Testleiterinnen und Testleiter zuvor gut mit den Materialien vertraut machen. Zudem ist eine Einarbeitung in die Interpretation der Rechtschreib-Gesamtleistung sowie der Leistung in den Fehlerkategorien von Vorteil. Damit lassen sich auch die unterschiedlichen Fehlerprofile besser analysieren und interpretieren.
Zugänglichkeit: Die Testbatterie MORPHEUS-TB kann über die Testzentrale des Hogrefe Verlags bestellt werden:
https://www.testzentrale.de/shop/foerderdiagnostik-rechtschreibung-testbatterie.html [04.06.2024]
Durchführungsdauer: Der Förderdiagnostische Rechtschreibtest in Form A oder B dauert zwischen 20 und 25 Minuten, als Langform A+B maximal 50 Minuten, das Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit ca. 20 Minuten. Die Durchführungsdauer der Förderdiagnostischen Rechtschreibfehleranalyse ist zeitlich nicht definiert.
Kosten: Die Testbatterie MORPHEUS-TB komplett kostet 156,00 Euro. Nur das Manual inklusive Auswertungsprogramm auf USB-Stick kosten 98,00 Euro.
Förderdiagnostischer Rechtschreibtest: 10 Testhefte des FDRT (Form A oder B) kosten 8,50 Euro, 10 Auswertungsbögen je 6,40 Euro und 20 Profilbögen 10,60 Euro.
Förderdiagnostische Rechtschreibfehleranalyse: 10 Auswertungsbögen der FDRA kosten 8,50 Euro.
Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit: 10 Testhefte des SMB für 8,50 Euro, 10 Auswertungsbögen für 6,40 Euro und 10 Profilbögen 5,30 Euro.
Auch einzeln erhältlich: USB-Stick mit Auswertungsprogramm gibt es für 31,20 Euro sowie ein Ergänzungssatz mit 5 USB-Sticks mit Auswertungsprogramm für 110,00 Euro.
a) Theoretische Fundierung:
Das Tool MORPHEUS-TB besteht aus dem Teil (1) Förderdiagnostischer Rechtschreibtest (FDRT), dem darauf abgestimmten Teil (2) Förderdiagnostische Rechtschreibfehleranalyse (FDRA) für freie Texte sowie einem Teil (3) Screening zur morphematischen Bewusstheit (SMB).
(1) Der Teil Förderdiagnostischer Rechtschreibtest (FDRT) baut auf unterschiedlichen Phasenmodellen des Schriftspracherwerbs auf, nach denen Kinder in der Regel zuerst die lautorientiert-phonemische Strategie erwerben, bevor die darauf aufbauende orthographisch-morphematische Kompetenz ausgebildet werden kann. Die zentrale Phase des lautorientierten Schreibens wird also als Basis für die weitere Schreibentwicklung betrachtet. Darauf aufbauend wird postuliert, dass die Kinder sich orthografisch korrekten Schreibweisen nähern (Teilbereich Wortbausteine/Morphematik) um diese dann schlussendlich zu beherrschen. Befunde von Ise und Schulte-Körne (2012) weisen darauf hin, dass die Kompetenzen im lautorientiert-phonemischen Bereich eher implizit erworben werden und explizites Regelwissen weniger relevant ist. Die Testautoren stufen daher die zehn Fehlerkategorien nach bereits bekannten Modellen des Schriftspracherwerbs – von lautlichem Schreiben über Phonem-Graphem-Zuordnungen hin zu expliziterem Regelwissen (orthographische Marker, Wortbausteine/Morphematik, Groß-/Kleinschreibung). Auf eine strikte Abgrenzung der einzelnen Teilbereiche wurde jedoch bewusst verzichtet, da diese Entwicklungsbereiche zumindest teilweise parallel erfolgen. Aufgrund dieser theoretischen Vorüberlegungen kann der FDRT als theoretisch fundiert erachtet werden.
(2) Auch der Teil Förderdiagnostische Rechtschreibfehleranalyse (FDRA) bezieht die morphematischen Rechtschreibphänomene zusätzlich zu den üblichen Rechtschreibbereichen mit ein. Neben den Fehlerkategorien des FDRT werden für die FDRA noch die Zusammen-/Getrenntschreibung sowie wortübergreifende Fehler berücksichtigt. Zudem geht es auf die Anforderungen von freien Texten in seinen förderrelevanten diagnostischen Fehlerkategorien ein. Auch das Fehleranalyseraster kann als theoretisch fundiert betrachtet werden.
(3) Das Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit (SMB) überprüft die morphematischen Kompetenzen. Morpheme können laut den Testautoren beschrieben werden als kleinste Bedeutung tragende Einheiten einer Sprache, die lexikalisch definiert sind, sich also von Sprechsilben unterscheiden. Unter dem Begriff morphematische Bewusstheit wird dann die Fähigkeit verstanden, diese Morpheme zu erkennen und mit ihnen umgehen zu können. In bisherigen Testverfahren wurde die morphematische Bewusstheit mittels Satzergänzungstests anhand von Pseudowörtern erhoben. Durch die Verwendung von Pseudowörtern sind laut Autoren Merkstrategien bei bekannten Wörtern irrelevant, sodass allein die Anwendung impliziter morphematischer Regeln von Bedeutung ist. Die Autoren haben diese mündlichen Verfahren der Satzergänzungstests im SMB als Klassentest adaptiert und normiert. Das SMB überprüft also die Tiefenstruktur der morphematischen Kompetenzen, welche als wichtige Grundvoraussetzung für die Rechtschreibkompetenz angesehen werden (Volkmer, Schulte-Körne & Galuschka, 2019). Auch der Zusammenhang zwischen der morphematischen Bewusstheit und der allgemeinen Rechtschreibleistung konnte empirisch nachgewiesen werden (Fink, Pucher, Reicher, Purgstaller & Kargl, 2012). Folglich kann das SMB als theoretisch fundiert angesehen werden.
Das Tool MORPHEUS-TB kann somit als insgesamt theoretisch fundiert bewertet werden.
b) Empirische Fundierung:
Die Normierung für die Teile Förderdiagnostischer Rechtschreibtest und Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit fand mit N=1.656 Schülerinnen und Schülern der 4. bis 7. Schulstufe an unterschiedlichen Schulformen in Deutschland und Österreich statt (N=314 Grundschule Klasse 4, N=368 Mittel-, Haupt- oder Realschule Klasse 5, N=241 Gymnasium Klasse 5, N=160 Mittel- bzw. Hauptschule Klasse 6, N=188 Gymnasium 6. Klasse, N=183 Mittel-/Hauptschule Klasse 7, N=202 Gymnasium Klasse 7). Es stehen jahrgangsspezifische Normen getrennt in schulformübergreifende Normen, Normen für das Gymnasium, Normen für die Haupt- und Mittelschule zur Verfügung. Ebenso gibt es schulformübergreifende Normen für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache. Für den FDRT gibt es neben Normen für den Gesamtwert auch zusätzlich separate Normen für sämtliche Fehlerkategorien. Die Förderdiagnostische Rechtschreibfehleranalyse wird nicht anhand von Normen ausgewertet.
Die Objektivität des Tools MORPHEUS-TB ist durch die Standardisierung der Durchführung, der Auswertung und der Interpretation der einzelnen Teile der Testbatterie gegeben.
Die Reliabilität der MORPHEUS-TB zeigt gute Werte. So liegt die Paralleltestreliabilität für den Gesamtwert (richtige Wörter) in Form A und B des Teils Förderdiagnostischer Rechtschreibtest bei r = .88. Auch die interne Konsistenz, gemessen über Cronbachs Alpha, liegt beim FDRT je nach Klassenstufe zwischen .89 und .91 (Form A), zwischen .91 und .92 (Form B) und der Langform (A+B) bei .95. Der Teil des Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit erreicht eine gute interne Konsistenz mit Werten zwischen .86 und .88.
Um die Validität des Tools zu überprüfen, wurde der Zusammenhang zwischen den Ergebnissen des FDRT mit denen zweier etablierter Rechtschreibtest (HSP, DRT5) verglichen. Die Korrelation zwischen beiden Formen Förderdiagnostischer Rechtschreibtest und den anderen Testverfahren zur Erfassung der Rechtschreibkompetenzen liegt zwischen r =.76 und r =.78. Auch die Korrelationen des Screening zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit deuten auf eine gute Validität. Dem Manual sind außerdem Belege zur Feststellung der diskriminanten und konvergenten Validität zu entnehmen.
Insgesamt kann das Tool als empirisch fundiert angesehen werden.
Alter: 9; 10; 11; 12; 13; 14; 15; 16
Klassenstufe: 3; 4; 5; 6; 7; 8; 9
Bestellmöglichkeit:
https://www.testzentrale.de/shop/foerderdiagnostik-rechtschreibung-testbatterie.html [04.06.2024]
Fink, A.; Pucher, S.; Reicher, A.; Purgstaller, C. & Kargl, R. (2012). Entwicklung eines Tests zur Erfassung der morphematischen Bewusstheit: Erste Daten. Empirische Pädagogik
Kargl, R. (2021). MORPHEUS-TB. Förderdiagnostik Rechtschreibung – Testbatterie. Göttingen: Hogrefe.
Volkmer, S.; Schulte-Körne, G. & Galuschka, K. (2019). Die Rolle der morphologischen Bewusstheit bei Lese- und Rechtschreibleistungen. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.
Letzte Änderung am: 05.06.2024