Bild: BiSS-Trägerkonsortium/A. Etges

BiSS-Transfer zu Gast bei der Auftaktveranstaltung zum Startchancen-Programm

ico_calendar Created with Sketch. 23.01.2025

Am 11. und 12. Dezember fand in Berlin das bundesweite Austauschforum zum Startchancen-Programm statt. Rund 320 Teilnehmende aus allen Bereichen des Bildungssystems kamen im Café Moskau zusammen, um sich darüber auszutauschen, wie das Startchancen-Programm gemeinsam erfolgreich gestaltet werden kann. Im Livestream verfolgten mehr als 400 Interessierte das Programm.

BiSS-Transfer beteiligte sich mit einem Fachforum zum Thema Mehrsprachigkeit und präsentierte den Teilnehmenden Informationen rund um die BiSS-Blended-Learning-Fortbildungen und BiSS-Publikationen zum Thema sprachliche Bildung. Motto der zweitägigen Veranstaltung mit Fachforen, Good-Practice-Beispielen und Gallery Walk war „Gemeinsam durchstarten – das bundesweite Austauschforum zum Startchancen-Programm“.

BiSS-Transfer bot Fachforum zum Thema Mehrsprachigkeit an

Zahlreiche Teilnehmende der Veranstaltung besuchten das Fachforum „BiSS-Transfer und Mehrsprachigkeit“, das von Prof. Dr. Hans-Joachim Roth, Direktor des Mercator-Instituts der Universität zu Köln, in Zusammenarbeit mit seinem Kölner Team konzipiert wurde. Das Mercator-Institut stützt sich auf eine umfassende und langjährige Expertise in diesem Bereich. Dank der praxisnahen Inhalte entstand ein inspirierender Austausch, der den Teilnehmenden viele Impulse und Einblicke lieferte.

Annik Köhne, Koordinatorin des Bereichs Blended-Learning in dem Programm BiSS-Transfer, und Dr. Stefanie Bredthauer aus dem Metavorhaben „Sprachliche Bildung in der Einwanderungsgesellschaft“ moderierten das Fachforum.

Mehrsprachigkeit als Ressource für den Unterricht nutzen

Stefanie Bredthauer machte deutlich, wie sehr Mehrsprachigkeit den (Schul-)Alltag von Kindern und Jugendlichen prägt und wie unterschiedlich die individuellen Mehrsprachigkeitsprofile von Lernenden aussehen können. Das führt im Zusammenkommen in Klassen und Gruppen dazu, dass dort oftmals viele verschiedene Sprachen, Sprachfamilien und Schriftsysteme vertreten sind. Sie plädierte dafür, dies als Ressource für den Unterricht und die Lernprozesse der Kinder und Jugendlichen zu nutzen. Bedenken von Lehrkräften seien oftmals unbegründet, so Bredthauer. Sie würden sich meist von selbst zerschlagen, wenn Lehrkräfte sich trauen, die Mehrsprachigkeit ihrer Lernenden einzubeziehen.

Sie berichtete zudem aus ihrem aktuellen Forschungsprojekt zu den Perspektiven von Schülerinnen und Schülern auf Mehrsprachigkeit, ein Aspekt, dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bisher wenig Beachtung geschenkt hätten. Die Interviews in dem Projekt zeigten, dass Kinder und Jugendliche hoch motiviert sind, wenn sie ihre verschiedenen Sprachkompetenzen für ihr Lernen nutzen und in den Unterricht einbringen dürfen. Auf der anderen Seite belegten die Interviews aber auch, wie stark bereits junge Kinder die einsprachige Orientierung unseres Bildungssystems verinnerlicht haben.

BiSS-Fortbildungen und weitere Angebote zum Thema Mehrsprachigkeit

Annik Köhne stellte im Fachforum die Blended-Learning-Fortbildungen der Initiative BiSS-Transfer vor. Dabei legte sie den Schwerpunkt auf die Inhalte zum Thema Mehrsprachigkeit, die das BiSS-Fortbildungsangebot mit seinen insgesamt mehr als 200 Lerneinheiten bereitstellt. Hierzu zählen beispielsweise Blended-Learning-Einheiten wie „Mehrsprachigkeit in der KiTa“ und „Mehrsprachigkeit in der Schule einbinden und fördern“.

Für weitere Anregungen und Unterstützung stellte die Koordinatorin des BiSS-Blended-Learning viele weitere Service-Angebote der Bund-Länder-Initiative vor, die beim Einbezug von Mehrsprachigkeit in den Unterricht nützlich sein können.

Hierzu zählt etwa die Tool-Datenbank, in der rund 125 Diagnostik- und Förderinstrumente auf ihre Wirksamkeit hin überprüft, verständlich beschrieben und zusammenfassend bewertet werden. Hinzu kommen zahlreiche BiSS-Publikationen mit hilfreichen Tipps und Impulsen zum Thema Mehrsprachigkeit. Beispiele sind die Broschüre „Leitfaden für den Erstkontakt. Sprachliche Bildung für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche“ oder die Handreichungen „Deutsch als Zweitsprache im Kontext von Mehrsprachigkeit“ und „Übergänge gestalten. Sprachliche Bildung für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen“. Auch das neueste BiSS-Journal befasst sich mit dem Thema „Sprachliche Bildung für Neuzugewanderte“.

Im Anschluss an das Fachforum bekamen die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich selbst einen Überblick über das BiSS-Fortbildungsangebot zu verschaffen und exemplarisch eine Blended-Learning-Einheit zu bearbeiten.

 

Auf der zweitägigen Auftaktveranstaltung zum Startchancen-Programm sprachen unter anderem auch Bundesbildungsminister Cem Özdemir, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Christine Streichert-Clivot und der geschäftsführende Direktor am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Prof. Dr. Kai Maaz. Zudem waren unter dem Fachpublikum zahlreiche Mitwirkende aus den Verwaltungen der Länder, aus Schulen oder der Wissenschaft vertreten.

 

Beitragsbild: BiSS-Trägerkonsortium/A. Etges; Galeriebilder: Trägerkonsortium BiSS-Transfer

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