Bild: A. Etges/Trägerkonsortium BiSS-Transfer

Jahrestagung BiSS-Transfer 2021: Dokumentation

Am 11. und 12. November 2021 fand die zweite Jahrestagung der Initiative BiSS-Transfer zum Thema „Sprachliche Bildung digital“ statt. Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den einzelnen Programmpunkten, Videomitschnitte sowie die Präsentationen und Poster zum Download.

Die Digitalisierung bietet große Chancen, aber auch Herausforderungen für die sprachliche Bildung. Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte stehen angesichts der Vielfalt digitaler Tools vor der Frage, wie sie digitale Medien sinnvoll und sprachfördernd einsetzen können, und wie die Kombination aus Präsenzveranstaltungen und digitalen Angeboten gelingt. Die Initiative BiSS-Transfer hat daher das Thema „Sprachliche Bildung digital“ in den Fokus der Jahrestagung 2021 gerückt und aus den Perspektiven von Wissenschaft und Praxis genauer betrachtet.

Die Jahrestagung 2021 fand hybrid statt: Rund 30 Teilnehmende waren am 11. November in die Bürgerschaft in Bremen gekommen und nahmen in Präsenz teil. Etwa 200 BiSS-Transfer-Beteiligte verfolgten die Tagung an diesem Tag per Livestream. Am 12. November fanden außerdem acht digitale Workshops und eine digitale Posterschau statt. Moderiert wurde die Tagung von Prof. Dr. Hans-Joachim Roth (Trägerkonsortium BiSS-Transfer).

Grußwort

Sascha Karolin Aulepp, die Senatorin für Kinder und Bildung der Freien Hansestadt Bremen, sprach in ihrer Begrüßung über die Herausforderungen der Pandemie und betonte, wie wichtig es sei, alle Kinder in dieser Ausnahmezeit zu erreichen. Gleichzeitig habe die aktuelle Situation zu einem Digitalisierungsschub geführt, der, so die Senatorin, noch offene Fragen mit sich bringe:

„Mit Blick auf die Digitalisierung hat die aktuelle Situation zu einem Schub geführt. Die Notwendigkeit, gute Schule auch in der Distanzbeschulung zu gewährleisten, das ist auch eine Triebkraft gewesen, digitale Medien als Alltagsinstrument in Bildung zu integrieren. Aber natürlich müssen wir uns jetzt fragen: Wie nutzen wir diese Tools als Hilfsmittel zur Förderung der sprachlichen Bildung auch im Präsenzunterricht? Welche medienpädagogische Kompetenz benötigen Kolleginnen und Kollegen konkret? Welche Fortbildung brauchen sie dafür?“

Sascha Karolin Aulepp

Einführung in das Tagungsthema

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek thematisierte in seinem Einführungsvortrag, inwieweit die Digitalisierung sich auf die sprachliche Bildung auswirkt, etwa indem sie erweiterte Kompetenzen in Bezug auf das Lesen und Schreiben erforderlich mache. Dabei hob er unter anderem die neuen Möglichkeiten hervor, die digitale Tools in der sprachlichen Bildung und Förderung böten. Erforderlich sei für deren Einsatz unter anderem eine gute vernetzte Infrastruktur in der schulischen Praxis, der Administration, der Fortbildung und der Forschung.

Hier finden Sie den Video-Mitschnitt des Vortrags von Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek. Klicken Sie auf den Pfeil, um das Video zu starten.

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Keynote

Die Keynote hielt Prof. Dr. Detmar Meurers von der Eberhardt Karls Universität Tübingen zum Thema „Wie können digitale Technologien zu sprachlicher Bildung beitragen?“. Prof. Meurers präsentierte die Möglichkeiten, die durch die Entwicklung von Methoden im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) für die sprachliche Bildung entstehen. Dabei ging er auf die Frage ein, was Lehrkräfte zum pädagogisch motivierten, individuellen Fördern benötigen, und inwieweit KI-basierte Technologien diesen Bedarfen gerecht werden können. Vor allem im Bereich der individuellen Förderung und der Binnendifferenzierung könnten intelligente digitale Tools eine sinnvolle Ergänzung darstellen und als Werkzeuge für den Fremd- und Bildungsspracherwerb eingesetzt werden, so Prof. Meurers.

Hier finden Sie den Video-Mitschnitt der Keynote von Prof. Dr. Detmar Meurers. Klicken Sie auf den Pfeil, um das Video zu starten.

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Gesprächsrunde

Im Anschluss an die Keynote sprachen Prof. Meurers, Ingrid Deserno-Grüttemeier (Regionales Landesamt für Schule und Bildung, Außenstelle Oldenburg) und Cordula Schurig (Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Hamburg) über die Chancen und aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung. In dem Gespräch, das von Prof. Dr. Hans-Joachim Roth moderiert wurde, ging es unter anderem darum, wie sich der aktuelle Digitalisierungsschub in der Praxis auswirkt. Einige Beiträge aus der Runde dazu:

  • „Der Umgang mit digitalen Tools an den Schulen ist derzeit positiv, aber sind diese Tools tatsächlich nützlich? Hinterfragen die Lehrkräfte die Vorgehensweise beim Einsatz von digitalen Medien? Oder möchten sie lediglich das breite Angebot an digitalen Tools ausprobieren?“
  • „Durch die Verordnung der Digitalisierung seitens der Schulbehörde kann bei uns eine ‚Angstfreiheit‘ bei der Nutzung von digitalen Tools festgestellt werden.“
  • „Am Anfang der Pandemie waren die Lern-Apps schick, neu und bunt für die Schülerinnen und Schüler. Doch nach und nach sank die Motivation, Apps zu verwenden – teils auch, weil klar definierte Lernziele fehlten.“

Zur Sprache kam auch die Bedeutung des sozialen Miteinanders in Kita und Schule:

  • „Es gibt zwar mehr Möglichkeiten, Distanzen zu überbrücken und ein digitales soziales Miteinander herzustellen. Aber Sorge bereitet es mir, dass weniger auf der Beziehungsebene stattfinden kann.“
  • „Im digitalen Raum kann man das soziale Miteinander im Klassenraum nur bedingt abbilden. Man kann nur eingeschränkt auf Äußerungen der Schülerinnen und Schüler eingehen und ihnen Rückmeldung geben.“
  • „Dennoch bietet digitale Kommunikation auch ergänzende, kooperative Möglichkeiten für den Unterricht. Die Frage ist: Inwiefern können diese Möglichkeiten beim Lernen unterstützen?“

Auch diskutiert wurde das Thema „Fortbildungen“. Die Gesprächsteilnehmenden äußerten die Einschätzung, dass digitale Fortbildungen von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften positiv angenommen und räumliche und zeitliche Flexibilität geschätzt würden. Die Erfahrungen während der Pandemie zeigten laut Frau Deserno-Grüttemeier und Frau Schurig außerdem, dass die Interaktion der Teilnehmenden untereinander in den von ihnen angebotenen digitalen Fortbildungen eine wesentliche Rolle spiele: „Lieber weniger Inhalte anbieten und diese dafür interaktiv mit den Kolleginnen und Kollegen vertiefen. Je kürzer die Lerneinheit, umso höher die Erfolgsquote bei der Vermittlung der Lerninhalte.“

BiSS-Transfer im Blick

Was gibt es Neues in BiSS-Transfer? Prof. Dr. Hans-Joachim Roth aus dem Trägerkonsortium informierte zum Abschluss des Programms im Plenum über den aktuellen Stand der Initiative, über neue Publikationen, die Blended-Learning-Kurse, die Tool-Datenbank und den aktuellen Stand des Forschungsnetzwerks.

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Posterschau

Auf der digitalen Posterschau stellten 15 Verbünde ihre Arbeit im BiSS-Kontext vor. Die Posterschau bot allen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über die Verbundarbeit in den Ländern zu informieren und mit Beteiligten aus anderen Verbünden und Ländern auszutauschen. Die Poster stehen in einer Bildergalerie sowie als PDF-Download zur Verfügung.

Workshops

In acht digitalen Workshops diskutierten die Teilnehmenden der Jahrestagung verschiedene Aspekte der digitalen Sprachbildung. Im folgenden finden Sie die Präsenationen aus den Workshops, sofern diese für die Dokumenation zur Verfügung gestellt wurden.

Der Workshop gab Einblicke in die bayernweite Qualifizierungskampagne „Startchance kita.digital“, deren Ziel es ist, die sich im vorangegangenen Modellversuch „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“ bewährten Konzepte, Tools und Materialien im Rahmen eines Blended-Learning-Formats in die Fläche zu bringen. Die Teilnehmenden erhielten Einblick in die Konzeption der Kampagnenkurse und in die Kursmaterialien, die auch die aufbereiteten Ergebnisse des Modellversuchs enthalten.

Christa Kieferle ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Staatsinstitut für Frühpädagogik, München. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Entwicklung von Sprachbeobachtungsverfahren, Entwicklung von Curricula, Materialien und Fortbildungskonzepten zu additiven Sprachbildungsangeboten (Vorkurs Deutsch 240), Sprachberatung und Pädagogische Qualitätsbegleitung; Projekte zur sprachlichen Bildung mit digitalen Medien im Rahmen des bayerischen Modellversuchs „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“.

Eva Reichert-Garschhammer ist stellvertretende Direktorin des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Entwicklung und Implementierung von Bildungsplänen, der Aufbau der Unterstützungssysteme Konsultationskitas, Sprachberatung, Pädagogische Qualitätsbegleitung und Sprachbildung. Sie war bis 2019 BiSS-Landeskoordinatorin für digitale Bildung & Transformation und leitete den bayrischen Modellversuch „Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken“ (2018-2020). Seit 2021 leitet sie die bayernweite Qualifizierungskampagne „Startchance kita.digital“.

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Diagnostische Informationen bieten eine objektive Entscheidungsgrundlage für die Auswahl passender Maßnahmen zur Leseförderung. Der Einsatz einer Diagnostik kostet im Unterricht allerdings viel Zeit – insbesondere dann, wenn Lesefertigkeiten regelmäßig beobachtet werden sollen. Computerbasiertes Assessment erleichtert die Durchführung standardisierter Tests und meldet die Ergebnisse direkt an die Lehrkraft zurück.

Ziel dieses Workshops war es, Chancen und Einsatzmöglichkeiten computergestützter Diagnostik kennenzulernen. Dazu wurde mit der Lernverlaufsdiagnostik „quop“ ein wissenschaftlich evaluiertes und praktikables Instrument vorgestellt, das im Leseunterricht der Grundschule eingesetzt werden kann.

Mareike Ehlert arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Münster in der Arbeitseinheit „Diagnostik und Evaluation im schulischen Kontext“ (Prof. Dr. Elmar Souvignier). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der diagnosebasierten und differenzierten Leseförderung und in der Implementation formativen Assessments in den Leseunterricht.

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Das Konzept Blended Learning sieht eine Verschränkung von digitalen und analogen Lernphasen vor. Doch was, wenn äußere Umstände persönliche Treffen schwierig oder unmöglich machen? Wie können auch Personen, die gerade in und durch persönliche Interaktion lernen, in digitalen Lernformaten betreut, motiviert und zum Austausch angeregt werden?
In dem Workshop „Blended-Learning-Fortbildungen digital tutorieren” wurden Möglichkeiten der digitalen Tutorierung betrachtet, die gerade in ausschließlich digitalen und langfristig angelegten Formaten dazu beitragen können, Interaktion und soziales Lernen zu fördern.
Anhand einer 45-minütigen digitalen Lerneinheit zum Thema „Mediendidaktik“ wurden Grundlagen eigenständig erarbeitet und anschließend zusammen diskutiert und ausgewertet. Dabei waren die persönlichen Praxiserfahrungen der Teilnehmenden von besonderem Interesse.
Im Anschluss daran wurde ein konkreter Blick auf die Möglichkeiten geworfen, welche die BiSS-Transfer-Fortbildungsplattform bietet, aber auch die Kompetenzen betrachtet, die die Teilnehmenden in den letzten eineinhalb Jahren und darüber hinaus sammeln konnten. Es wurde in den Blick genommen, welche Tools und Techniken sich mediendidaktisch sinnvoll in die BiSS-Transfer-Fortbildungen einarbeiten lassen und wie diese sich zu den verschiedenen Lerntypen verhalten. Auch die asynchrone Moderation interaktiver Online-Aufgaben wurde reflektiert.

Annik Köhne hat Kulturwissenschaften und Deutsch als Fremdsprache in Frankfurt (Oder), Berlin und Istanbul studiert mit Schwerpunkten in den Bereichen Sprachkontakt, Sprecherwirkung und Phonetikvermittlung. Vor Ihrer Tätigkeit am Mercator-Institut arbeitete sie an der Universität Lomé und am Goethe-Institut in Benin und Togo, unter anderem in der Koordination von Projekten zur Förderung der deutschen Sprache im Sekundarschulbereich, wie der Fortbildung und Betreuung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Am Mercator-Institut koordiniert Annik Köhne seit Oktober 2020 in der Bund-Länder-Initiative „Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung“ (BiSS-Transfer) den Bereich „Blended Learning“.

Rita Bomkamp hat die Bachelorstudiengänge Afrikanistik und Ethnologie an der Universität zu Köln mit Schwerpunkten in den Bereichen Postkolonialismus, Transkulturalalität und kritischem Weißsein abgeschlossen. Im Anschluss absolvierte sie den Masterstudiengang Interkulturelle Kommunikation und Bildung mit Schwerpunkten im Bereich pädagogische und mediale Perspektiven. Am Mercator-Institut arbeitet Rita Bomkamp seit Ende 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Initiative „Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung“ (BiSS-Transfer). Dort ist sie an der Betreuung von Blended-Learning-Fortbildungen sowie an deren Konzeption, Überarbeitung und Durchführung beteiligt.

Digitale Medien bieten für einen sprachbildenden Präsenz- und Distanzunterricht vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Die Teilnehmenden am Workshop erhielten zunächst eine Einführung in das Thema. Anschließend stellte der Referent ausgewählte, DSGVO-konforme digitale Tools vor, die die Teilnehmenden ausprobieren und in Kleingruppen hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit im eigenen Unterricht reflektierten. Abschließend präsentierten die Teilnehmenden ihre entwickelten Ideen im Plenum und tauschten sich zur Praktikabilität hinsichtlich der unterschiedlichen Fächer und Schulformen aus. Der Workshop richtete sich an Lehrkräfte aller Fächer und Schulformen sowie an Schulleitungen.

Dr. Till Woerfel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln. Er forscht zur sprachlichen Bildung und Mehrsprachigkeit und interessiert sich in diesem Zusammenhang für digitalisierungsbezogene Themen. Seit 2020 leitet er das BMBF-Projekt „Einsatz digitaler Schreibtools im Fachunterricht der Sekundarstufe (EdToolS)“.

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Sprache ist ein wichtiges Mittel zur Verständigung. Wer Kindern die Welt eröffnen will, muss ihnen den passenden Schlüssel dafür in die Hand geben: die Sprache.
Digitale Medien ermöglichen im Unterricht einen neuen Zugang zu vielen Unterrichtsinhalten. Schülerinnen und Schüler erhalten durch die Nutzung von Tablets neue Möglichkeiten, um Gedanken und Ideen auszudrücken. Sprech- und Schreibanlässe können geschaffen und Sprache kann festgehalten und dokumentiert werden. Auch eine kreativ-produktive Auseinandersetzung mit altersgemäßer Literatur fördert die Auseinandersetzung mit und das Bewusstsein für Sprache.
In diesem Workshop wurden Ideen und Beispiele aus dem Unterricht gezeigt, diskutiert und zum Teil auch direkt ausprobiert.

Verena Knoblauch ist als Grundschullehrerin und medienpädagogische Beraterin für Grund- und Mittelschulen am staatlichen Schulamt Nürnberg tätig. Sie ist Mitarbeiterin der Leitung des Medienzentrums der Städte Nürnberg/Fürth sowie Mitglied des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur. Außerdem ist sie bundesweit in der Lehrerfortbildung, als Referentin und als Autorin tätig und hält Vorträge und Workshops zum Thema „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“. Das Ziel: Unterricht im Sinne einer zeitgemäßen Bildung stetig neu zu denken und zu verändern.

Das Lesen und Verstehen mathematischer Textaufgaben stellt für viele Lernende eine Herausforderung dar. Im Workshop wurden zunächst typische Schwierigkeiten im Bereich der fachspezifischen Lese- und Verstehensstrategien erarbeitet. Anschließend wurde eine darauf ausgerichtete digital umgesetzte Lernumgebung (für den Präsenz- und den Distanzunterricht) für Lernende zu Beginn der Sekundarstufe I vorgestellt. Die Lernumgebung für den Strategieerwerb enthält ein digitales strategisches Scaffolding mittels App und digitale Lernmaterialien, die von den Teilnehmenden getestet und deren konkrete Einsatzmöglichkeiten erarbeitet und diskutiert wurden.

Dr. Jennifer Dröse ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Lena Wessel (Fachgruppe Didaktik der Mathematik, Universität Paderborn). Sie promovierte zum Thema „Textaufgaben lesen und verstehen lernen“ bei Prof. Dr. Susanne Prediger. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehört die Entwicklung und Erforschung von Lehr-Lernarrangements zur Förderung von fachspezifischen Lese-/Verstehensstrategien und Sprachbewusstheit sowie die Professionalisierung von (angehenden) Lehrkräften.

In unserer literalen Gesellschaft kommt dem digitalen Schreiben im Lern- und Schulkontext eine stetig wachsende Bedeutung zu. Nicht zuletzt hat das Distanzlernen im Zuge der Corona-Pandemie die Relevanz digitalen Schreibens gezeigt und gleichzeitig neue Möglichkeiten eröffnet. Trotz vieler Gemeinsamkeiten zum Handschreiben, bringt das digitale Schreiben spezifische Anforderungen mit sich. Im Workshop wurde zunächst aufgezeigt, was unter digitalem Schreiben verstanden wird und welche Erfordernisse sich gegenüber handschriftlichem Schreiben ergeben. Darüber hinaus wurden Möglichkeiten zur Förderung digitaler Schreibfertigkeiten vorgestellt und Impulse für digitale Schreibanlässe in der Schulpraxis gegeben. Hierbei wurde zusätzlich auf den besonderen Bedarf von Lernenden mit Schreibschwierigkeiten eingegangen. Der Workshop bot Raum dazu, bestehende digitale Schreibwerkzeuge und Programme auszuprobieren und sich darüber mit den Teilnehmenden des Workshops auszutauschen.

Ruth Görgen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache. In BiSS-Transfer wirkt sie seit 2020 am Forschungsvorhaben „Systematische Schreibförderung in der Grundschule“ mit. Zuvor arbeitete sie einige Jahre in sprachtherapeutischer Praxis und forschte am Klinikum der Universität München in den Bereichen computerbasiertes Lernen und Lese-Rechtschreibstörung.

Viktoria Michels ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und im BMBF-Projekt Einsatz digitaler Schreibtools im Fachunterricht der Sekundarstufe (EdToolS) tätig. Zuvor hat sie Lehramt für sonderpädagogische Förderung an der Universität zu Köln studiert und einige Zeit als Vertretungslehrkraft an inklusiven Grundschulen gearbeitet.

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Der Einsatz von digitalen Tools und Anwendungen in der sprachlichen Bildung erfordert nicht nur sprachdidaktische, sondern auch digitalisierungsbezogene Kompetenzen auf Seiten der Lehrkräfte. Unabhängig davon, ob digitale Medien bereits sprachlernförderlich konzipiert sind, bleibt die Eignung für individuelle Unterrichtsvorhaben oftmals unklar. In diesem Workshop wurden zunächst das mediendidaktische Modell TPACK vorgestellt, das Lehrpersonen bei der Planung von digital gestütztem Unterricht im Kontext der sprachlichen Bildung unterstützen kann. Anhand eines konkreten Bewertungsrasters haben die Teilnehmenden zudem digitale Tools und Anwendungen für den Einsatz im sprachsensiblen und im DaZ/DaF-Unterricht systematisch betrachtet und reflektiert.

Literatur:
Mishra, P. & Koehler, M. (2006): Technological Pedagogical Content Knowledge: A Framework for Teacher Knowledge. In: Teachers College Record 108(6), S. 1017–1054.

Janna Gutenberg ist seit April 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Sprache und Profession des Mercator-Instituts. Derzeit ist sie für das Projekt „COMeIN – Communities of Practice (CoP) für eine Innovative Lehrerbildung NRW“ tätig, wo sie sich mit Fragen des digitalen Lehrens und Lernens in der sprachlichen Bildung beschäftigt. Der Schwerpunkt ihrer Lehre im DaZ-Modul und im DaZ-Weiterbildungsstudium liegt auf digitalen Medien im sprachsensiblen Fachunterricht. Vor ihrer Zeit am Mercator-Institut war sie Bildungsreferentin beim DGB Bildungswerk BUND.

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Interaktive Fragen

Zum Einstieg in die Tagung wurden die Teilnehmenden zu ihren Erfahrungen mit digitalen Medien, ihren Lieblingstools sowie zu ihren Bedarfen für die weitere Arbeit mit digitalen Medien befragt. Die Antworten konnten sie über ein Online-Tool eingeben. Dabei zeigte sich, dass viele Teilnehmende digitale Tools regelmäßig und selbstverständlich nutzen, sich aber auch mehr Unterstützung dabei wünschen.

Die Auswertung der interaktiven Fragen können Sie auf einem Miroboard einsehen:

 Zum Miroboard (Ergebnisse der interaktiven Fragen)

Kontakt

Sollten Sie Fragen zur Veranstaltung haben, wenden Sie sich bitte an:

Claudia Pietsch

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