Welche institutionellen Rahmenbedingungen braucht sprachliche Bildung? Wie gelingen Implementation und Transfer? Die Jahrestagung 2017 richtete sich vor allem an diejenigen, die sich für Prozess- und Projektmanagement im Kontext sprachlicher Bildung interessierten. Die Keynote von Hans Anand Pant (Die Deutsche Schulakademie) lenkte den Blick auf Netzwerkstrukturen und auf die Herausforderungen, die mit der Einführung von Innovationen im Bildungswesen einhergehen.
Die BiSS-Initiative hat über die Hälfte der Wegstrecke bereits hinter sich gelassen: Konzepte der sprachlichen Bildung wurden in den Kitas und Schulen erprobt und gemeinsam von den an BiSS beteiligten Fach- und Lehrkräften weiterentwickelt. Im Jahr 2016 lag der Schwerpunkt in vielen Verbünden und auch im BiSS-Trägerkonsortium auf dem Themenkomplex sprachliche Heterogenität und zuwanderungsbedingte Mehrsprachigkeit. Mit der Jahrestagung 2017 wurde die Aufmerksamkeit stärker auf die Rahmenbedingungen einer gelingenden sprachlichen Bildung in allen Bildungsetappen gelegt.
Wir fragten daher mit Blick auf die verbleibende Programmlaufzeit: Wie kann es gelingen, die Sprachbildungskonzepte nachhaltig in den Institutionen, also den Kitas und Schulen, zu verankern? Was braucht es, damit Kitas und Schulen die eigenen Entwicklungs- und Lernprozesse als Bestandteil ihrer Professionalität lebendig halten und Sprachbildung als festen Bestandteil ihrer Institution begreifen (Stichwort „Lernende Institution“)? Diesen und weiteren Fragen widmeten wir uns im Rahmen von Workshops, Foren und Fachgesprächen. Dabei kamen wie jedes Jahr Expertinnen und Experten aus der Praxis und aus der Wissenschaft zu Wort, die unterschiedliche Themen aufgriffen: zum Beispiel, was es bedeutet, Multiplikatorin oder Multiplikator für Sprachbildung zu sein, und welche Rolle diesen für eine nachhaltige Institutionenentwicklung zukommt.
Darüber hinaus beschäftigten wir uns mit Strategien des Projektmanagements und wie es gelingen kann, Sprachbildungsprojekte erfolgreich zu planen, durchzuführen und nachhaltig zu implementieren. Dazu gehören die systematische Qualifizierung von Fach- bzw. Lehrkräften, innerhalb von Verbundstrukturen wie auch einrichtungsintern, sowie die Professionalisierung der Prozessbegleitung durch Teamentwicklung und Coaching. Eine „Lernende Institution“ sein – das bedeutet auch, in regelmäßigen Abständen über den Tellerrand zu blicken, in andere Kitas und Schulen, Verbünde und Bundesländer zu schauen und miteinander in den Austausch zu treten. Mit der Jahrestagung wurde dies in den Fokus gerückt, damit zum Lernen und Entwickeln der BiSS-Institutionen beizutragen.
Eine ausführliche interne Dokumentation wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung im Anschluss zur Verfügung gestellt.
