Claudia Stock & Wolfgang Schneider
Kurzbeschreibung
Preis: 123 Euro. (Details)
Das Tool Deutscher Rechtschreibtest für das dritte und vierte Schuljahr (DERET 3-4+) ist ein Diagnosetool, das die Rechtschreibkompetenzen von Kindern am Ende des dritten und vierten sowie zu Beginn des vierten und fünften Schuljahres über einen Fließ- und einen Lückentext überprüft. Der DERET 3-4+ richtet sich also an pädagogische Fachkräfte, die mit Schülerinnen und Schülern der 3. und 4. Jahrgangsstufe arbeiten. Das Tool erfasst den individuellen Entwicklungsstand der Kinder im Bereich der Rechtschreibung. Es kann aber auch auf Klassenebene ausgewertet werden. Hierfür wird ein dem Lehrplan entsprechender Wortschatz verwendet. Der DERET 3-4+ ist sowohl als Einzel- als auch als Gruppentest einsetzbar.
Qualitätscheck als Diagnostik-Tool:
(Für Erläuterungen mit der Maus auf die Zahlen und Punkte in der Tabelle zeigen.)
sehr empfehlenswert* | empfehlenswert* | weniger empfehlenswert*
*aus wissenschaftlicher Sicht
Bildungsetappe | Zielbereich | Altersgruppe | Durchführbarkeit | Theoretische Fundierung | Erfüllung der Gütekriterien |
---|---|---|---|---|---|
Primar | 20 | 8 bis 11 |
Das Verfahren entspricht den Minimalstandards. Da es sich um ein Testverfahren/Screening handelt, wird eine Anwendung als Einzeltest nur durch diagnostisch geschultes Personal empfohlen. Eine Anwendung als Gruppentest kann aufgrund der hohen Standardisierung durch Lehrkräfte erfolgen. |
Letzte inhaltliche Bearbeitung/Prüfung am: 07.08.2024
Bei dem Tool DERET 3-4+ handelt es sich um ein Diagnosetool, das zur Erfassung der Rechtschreibfähigkeiten von Kindern am Ende des dritten und vierten sowie zu Beginn des vierten und fünften Schuljahres eingesetzt werden kann. Es besteht aus dem Diktat eines Fließtextes und einem Lückentext. Das Tool liefert Informationen über das erreichte Kompetenzniveau in den Bereichen orthografische Basiskompetenzen, curricular verankerte Leistungsstandards und Schriftsprachentwicklung. Es besteht zudem die Möglichkeit einer qualitativen Fehleranalyse. Der DERET 3-4+ kann sowohl im Gruppenverfahren als auch im Einzeltest angewandt werden. Es ist auf Individual- und auf Klassenebene auswertbar.
Das Tool kann im Modul P2 „Intensive sprachstrukturelle Förderung“ genutzt werden.
Das Tool Deutscher Rechtschreibtest für das dritte und vierte Schuljahr (DERET 3-4+) ist ein Diagnosetool, das die Rechtschreibfähigkeiten von Schülerinnen und Schülern des 3. bis zu Beginn des 5. Schuljahrgangs ermitteln soll. Der DERET 3-4+ kann von Lehrkräften als Gruppentest in der Klasse zur Feststellung der Rechtschreibkompetenzen sowie zur Erstellung von individuellen Förderdiagnosen genutzt werden. Als Einzeltest dient er der frühzeitigen Diagnostik im Bereich der Lese-Rechtschreibschwäche und ist damit auch für Psychologinnen und Psychologen, Kinder- und Jugendpsychiaterinnen und -psychiater sowie Pädagoginnen und Pädagogen nutzbar.
Mehrsprachigkeit wird in diesem Tool nicht explizit berücksichtigt.
Bei dem Tool DERET 3-4+ handelt es sich um einen Rechtschreibtest für die 3. und 4. Klasse. Der Test besteht aus dem Diktat eines Fließtextes und einem Lückentext. Der Fließtext liegt in zwei echten Parallelformen (A + B) vor. Er besteht aus je zwei kurzen Texten, die von den Kindern vollständig aufgeschrieben werden sollen. In Klassenstufe 3 beläuft sich die Textlänge auf jeweils 80 Wörter, in Klasse 4+ auf jeweils 92 Wörter. Inhaltlich werden die Bereiche
berücksichtigt. Um auch eine qualitative Fehleranalyse zu gewährleisten, gibt es einen zusätzlichen Lückentext. In Klassenstufe 3 beinhaltet dieser 14 Lückentext-Wörter, für die Klassenstufe 4+ sind es 15 Lückentext-Wörter.
Die Durchführung des Tests ist aufgrund einer gesonderten Anleitung gut strukturiert. Das Manual enthält klare Anweisungen, wie das Diktat durchgeführt werden muss, damit die Ergebnisse tatsächlich vergleichbar sind. Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt ein eigenes Testheft. Die gesamte Durchführung beansprucht 45 Minuten.
Für die Auswertung werden alle Fehler markiert und in der linken Spalte des Auswertungsbogens für jeden Satz gesondert mit je einem Strich markiert. Die Striche werden anschließend zusammengezählt und in das vorgesehene Kästchen eingetragen. Daraus ergibt sich der Rohwert, der die Bewertung der Leistung anhand der Normentabellen ermöglicht.
Darüber hinaus kann in allen Klassenstufen eine qualitative Rechtschreibfehleranalyse durchgeführt werden. Hierbei werden die Kategorien
differenziert. Die einzelnen Fehlerwerte können anschließend in Prozentränge umgerechnet werden, um eine Vergleichbarkeit anhand der Normierungsstichprobe zu erhalten. Das ist sowohl auf Klassenebene als auch für einzelne Schülerinnen und Schüler möglich. Basierend auf diesen Ergebnissen lassen sich didaktische Konsequenzen für den weiteren Unterricht und die individuelle Förderung herleiten.
Material: Der komplette Test besteht aus Manual, Durchführungsanleitung, Testheften Klasse 3 in Form A+B, Testheften Klasse 4+ in Form A+B und jeweils zugehörigen Auswertungsbögen, Klassenauswertungen und Mappe.
Schulung: Eine Schulung ist nicht nötig.
Zugänglichkeit: Der DERET 3-4+ ist in der Reihe Hogrefe Schultests erschienen und kann über die Testzentrale (s. Links) bestellt werden.
Durchführungsdauer: Die reine Durchführungsdauer beträgt etwa 30 bis 45 Minuten (inklusive Instruktion).
Kosten: Das komplette Set ist für 123,00 Euro erhältlich. Das Manual einzeln kostet 69 Euro, die Durchführungsanleitung 18,20 Euro, 25 Testhefte Klasse 3 oder 4 (Form A oder B) 20 Euro. 25 Auswertungsbögen Klasse 3 oder 4 (Form A oder B) sind für 22,80 Euro bestellbar, 25 Klassenauswertungsbogen für 17,20 Euro.
Das Tool Deutscher Rechtschreibtest für das dritte und vierte Schuljahr (DERET 3-4+) wurde von Claudia Stock und Wolfgang Schneider entwickelt.
Der DERET 3-4+ orientiert sich an aktuellen Lehrplan- und Schulbuchinhalten. Über den DERET 3-4+ werden daher die curricular vorgegebenen Leistungsinhalte lautgetreue Schreibung, Schreibung von Umlauten und Zwielauten, von einfachen Vokal- und Konsonantendoppelungen, von Konsonantenclustern, kurze vs. lange Vokale, Auslautverhärtungen, Großschreibung am Satzanfang, von Namenswörtern und Abstrakta, Getrennt- und Zusammenschreibung, Unterscheidung unterschiedlicher Satzschlusszeichen sowie die Anwendung wörtlicher Rede überprüft.
Das Autorenteam bezieht sich hinsichtlich der Entwicklung des Testkonzeptes des DERET 3-4+ auf das Modell der zweifachen Zugangswege beim Rechtschreiben nach Diktat (Treiman, 1991). Dieses Modell differenziert die Wege zur Rechtschreibung nach Diktat in einen indirekten und einen direkten Zugang auf. Der indirekte Zugang erfolgt über die phonologische Rekodierung über das Zerlegen des gehörten Wortes in seine einzelnen Laute und dem Auffinden der Graphem-Phonem-Korrespondenz. Der direkte Zugang beschreibt den Abruf der gehörten Wörter aus dem mentalen, orthografischen Lexikon ohne Übersetzung der einzelnen Laute in Buchstaben. Welcher Zugang verwendet wird, hängt vor allem vom Schwierigkeitsgrad der zu schreibenden Wörter ab. Mit wachsendem orthografischem Lexikon wird der direkte Abruf immer häufiger. Doch auch geübte Erwachsene müssen bei seltenen, schwierigen Begriffen auf die phonologische Rekodierung zurückgreifen. Diese Fähigkeit zur phonologischen Rekodierung ist allerdings gerade bei lese-rechtschreibschwachen Kindern nicht gut entwickelt. Lese-Anfängerinnen und Lese-Anfänger nutzen für die Identifikation eines für sie schwierigen Wortes beim Worterkennen oft den Kontext (Klicpera & Gasteiger-Klicpera, 1998). Deshalb enthält jeder Lückentext einen gewissen Kontexteinfluss, weil die Wörter bis zu einem bestimmten Anteil inhaltlich erraten werden können. Der DERET 3-4+ enthält daher zusätzlich zu den Lückentexten noch einen Fließtext, um auch die Fähigkeit, ganze Sätze zu schreiben, zu prüfen. Damit wird auch getestet, inwiefern die Kinder Wörter deutlich voneinander getrennt wiedergeben, Satzschlusszeichen richtig setzen sowie die Regeln der Großschreibung am Satzanfang und der wörtlichen Rede anwenden. Die Einschätzung der Rechtschreibleistung eines Kindes wird also hauptsächlich über den Fließtext ermittelt. Die Lückentextwörter dienen einer an den Lehrplananforderungen angelehnten qualitativen Fehleranalyse.
Der DERET 3-4+ kann somit insgesamt als theoretisch fundiert angesehen werden.
a) Empirische Fundierung:
Im Manual des DERET 3-4+ werden Angaben zur Normstichprobe, Objektivität, Reliabilität und Validität gemacht.
Die Normierungsstichprobe des DERET 3-4+ setzt sich aus N= 2033 Kindern aus Klasse 3 sowie N=2021 Kindern aus Klasse 4 zusammen. Es wurde auf eine Beteiligung von Kindern aus allen deutschen Bundesländern, aus ländlichen Gebieten und aus Klein- und Großstädten geachtet. Es gibt zudem eine Aufschlüsselung nach Geschlecht, Bundesland, Schul- und Klassenzahl. Es liegen gesicherte Normen für Testzeitpunkte zum Ende des dritten und vierten sowie zu Beginn des vierten und fünften Schuljahres vor. Für die verschiedenen Fehlerarten liegen Prozentrangnormen für die Anzahl der Fehler vor.
DERET 3-4+ ist ein standardisiertes Verfahren mit klaren Instruktionen im Manual. Bei genauer Beachtung der Durchführungs- und Auswertungsanleitung erfüllt das Tool, das mit Schablonen ausgewertet wird, die Anforderungen an die Objektivität.
Die Reliabilität erfasst die Genauigkeit, mit der der Test ein festgelegtes Merkmal, hier die Rechtschreibkompetenz, misst. Die interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) des DERET 3-4+ ist mit Werten zwischen α = .93 und α = .92 als sehr gut einzustufen. Auch der Testhalbierungskoeffizient erreicht sehr gute Werte zwischen r = .92 und r = .90. Der Wert für die Retestreliabilität (nach 6 Wochen) liegt zwischen r = .91 und r = .81. Die Paralleltestreliabilität (nach 4 Wochen) liegt in der 3. Klasse bei r = .92 und in der 4. Klasse bei r = .95.
Die Validität des DERET 3-4+ wurde über die kriteriumsbezogene Validität bestimmt. Hierfür wird die Korrelation mit etablierten Verfahren zur Erfassung der Lese- und Rechtschreibleistung geprüft. Die Korrelationen mit dem DRT 3 liegen für die 3. Klasse bei guten r = .83 bis r = .82. Die 4. Klasse korreliert jedoch mit dem DRT 4 mit r = -.64 bis r = -72, was das Autorenteam auf die eher kleinen Stichproben (N = 111 bzw. N = 100) zurückführt. Das Lehrkrafturteil in der Rechtschreibleistung korreliert hingegen zufriedenstellend zwischen r = .73 und r = .72 für die 3. Klasse sowie r = .79 und r = .76 für die 4. Klasse. Zusätzlich berufen die Autorin und der Autor sich auf die Lehrplanvalidität. So dienten alle bundesdeutschen Lehrpläne für das Fach Deutsch in Klassenstufe 3 und 4 als Basis der Testkonstruktion. Zudem wurde auf die gängigsten Schulbücher für diese Schulstufen Bezug genommen.
Die Gütekriterien können somit insgesamt als erfüllt angesehen werden.
Alter: 8; 9; 10; 11
Bestellmöglichkeit
https://www.testzentrale.de/shop/deutscher-rechtschreibtest-fuer-das-dritte-und-vierte-schuljahr.html [07.08.2024]
Grund, M., Haug, G. & Naumann, C.L. (1994). Diagnostischer Rechtschreibtest für 4. Klassen (DRT 4). Weinheim: Beltz.
Klicpera, C. & Gasteiger-Klicpera, B. (1998). Psychologie der Lese- und Schreibschwierigkeiten. (2. Aufl.) Weinheim: Psychologie Verlags Union.
Müller, R. (1996). Diagnostischer Rechtschreibtest für 3. Klassen (DRT 3) (2. Aufl.). Weinheim: Beltz.
Stock, C. & Schneider, W. (2008). Deutscher Rechtschreibtest für das dritte und vierte Schuljahr DERET 3-4+. Göttingen: Hogrefe.
Treiman, R. (1991). Children’s spelling errors on syllableinitial consonant clusters. Journal of Educational Psychology, 83, 346-360.
Letzte Änderung am: 07.08.2024